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„Gen Z“ ist faul und ich-bezogen. Die „Boomer“ gelten als arbeitsam und aktive Shopper: Der Mensch steckt gern alles und jeden in Schubladen. Das ist evolutionär bedingt und durchaus hilfreich, weil das Gehirn sekundenschnell Erfahrungen abgleicht, um uns sinnvolle Entscheidungen treffen zu lassen. Die erlernten Stereotype und Vorurteile wieder loszulassen, fällt schwer. Beim Generationenthema will niemand irgendetwas loslassen, so scheint es. Kaum ein Kampf wie der von „Jung gegen Alt“ und umgekehrt wird so leidenschaftlich geführt.

Dabei – und das mag überraschen – existiert kein wissenschaftlicher Beweis, dass Generationenunterschiede tatsächlich existieren. Für Interessierte verlinken wir beispielhaft die Studie des Soziologen Martin Schröder, die von einem „Generationenmythos“ spricht. Ich empfinde diese Erkenntnis höchst erfreulich, schließlich lässt sich vom Erleben anderer wunderbar profitieren. Vom Loslassen, Weitergeben und voneinander Lernen soll unser letztes „Adlershof Journal“ in diesem Jahr erzählen.

Wie glückt die Unternehmensnachfolge? Im Titelbeitrag schildern Geschäftsführende zweier Hightechunternehmen, wie sie diesen sensiblen Prozess erleben und gestalten. Bereits aus Kindertagen kennen sich Stefan Jonas und Lutz Redmann. Das von ihnen gegründete und geführte Sondermaschinenbauunternehmen entwickelt seit beachtlichen 35 Jahren Lösungen für Zukunftsbranchen wie Photovoltaik, E-Mobility und Healthcare. Wie die beiden Ingenieure ihr Team mit über 400 Mitarbeitenden führen und sie (langsam) das Nachfolgethema angehen, haben sie uns erzählt.

Verschiedene Kulturen und Altersgruppen einer Stadt will das Start-up Nearay miteinander verknüpfen. Mittels App sollen künftig Gastronomie, Shops, Alteingesessene und Neuankömmlinge eines Quartiers leichter zueinanderfinden. Gestartet wird mit der deutsch-türkischen Community in Berlin. Mit einer guten Nachricht von den Forschenden der Humboldt-Universität zu Berlin verabschiede ich mich von Ihnen zum Jahresende: Menschen fühlen sich heute jünger als die Generationen vor ihnen. Nachzulesen in unserer Campus-Rubrik.

Herzlich

Peggy Mory
Chefredakteurin

„Warum es keine Generationen gibt“ Martin Schroeder (martin-schroeder.de)

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