Im Gespräch mit Daniel Rosón Eichelmann
Netzwerkmanager in den Technologiezentren der WISTA Management GmbH
Daniel Rosón Eichelmann spricht davon, dass es die passenden Räume braucht, damit sich Menschen begegnen und gemeinsam Neues entstehen lassen können. Er schwärmt von attraktiv gestalteten öffentlichen Räumen und denkt auch an ungewöhnliche Arbeitsumgebungen, die inspirieren und die Kreativität befördern. Als „vernetzende Instanz“ bezeichnet der 30-Jährige seine Tätigkeit, die er im Oktober letzten Jahres bei der WISTA Management GmbH angetreten hat.
Adlershof Journal: Was ist Ihre Aufgabe bei der WISTA?
Daniel Rosón Eichelmann: Ich sehe mich als Förderer von Wirtschaft und Wissenschaft und frage gern: In welche Richtung wollt ihr euch weiterentwickeln und wie kann ich dabei helfen? Ich möchte Netzwerkstrukturen und Fachveranstaltungen aufsetzen, die möglichst niedrigschwellig zugänglich sind. Welche Wettbewerbe, Fördertöpfe und Programme können Unternehmen nutzen? Meine Aufgabe ist es, Lücken zu füllen und auch in Sachen Kommunikation und Marketing unter die Arme zu greifen. Außerdem würde ich den Austausch mit anderen Science Parks gern intensivieren, schließlich haben alle mit ähnlichen Fragestellungen zu tun.
Wie ist es Ihnen in den ersten Monaten im Technologiepark ergangen?
Sehr gut. Ich konnte schon zahlreiche Veranstaltungen, Unternehmen, universitäre und außeruniversitäre Institute besuchen, wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), die GFaI – Gesellschaft zur Förderung angewandter Informatik e. V., Alpha Strike Labs oder Nosh Bio. Nichts geht über persönliche Kontakte. Die Tech-Branche ist eher konservativ, da braucht es Vertrauen als Fundament. In meinen Job gestartet bin ich direkt mit den Photonics Days Berlin Brandenburg 2024 – zum Netzwerken im Photonik- und Optik-Cluster war das die perfekte Gelegenheit. Hier ist Adlershof mit dem Fachnetzwerk OpTecBB bereits stark und gut aufgestellt. Anders sieht das beispielsweise in der Biotechnologie aus. Hier möchte ich gern in der Community noch mehr Aufmerksamkeit für Adlershof als Biotech-Standort generieren.
Was war Ihr erster Eindruck von Adlershof?
Ich bin davon beeindruckt, wie organisch der Park gewachsen ist. Die Geschichte des Ortes ist förmlich spürbar – er atmet Mut und Erfindergeist. Das gilt es fortzusetzen, ich möchte gern dazu beitragen.
Haben Sie bereits Lieblingsorte am Campus?
Der Quantenhub Leap Berlin mit der Dachterrasse im Gründungszentrum ist ein toller Ort. Ich habe hier schon einige gute Veranstaltungen erlebt. Multifunktionale Gebäude, die Raum zum Arbeiten, aber auch zum zwanglosen Vernetzen bieten – im besten Fall mit einer Gastronomie –, kreieren eine spezielle Atmosphäre. Die neue Arbeitswelt ST3AM ist auch so ein Ort.
Wo hat der Technologiepark in Ihren Augen Nachholbedarf?
Ich komme aus der Stadtgeografie und Infrastrukturforschung und habe in den letzten vier Jahren beim Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO im Bereich der Stadtsystemgestaltung gearbeitet. Adlershof ist ein so faszinierender Ort, dass ich mir wünsche, mehr Leute würden ihn kennenlernen und direkt Anlaufpunkte finden, um zu erfahren, welche spannenden und wichtigen Dinge hier passieren. Außerdem könnte ein wenig Hipsterwind nicht schaden. Mir ist klar, dass wir uns an einem Arbeitsort befinden, aber was spricht zum Beispiel gegen eine Bar, in der sich die Leute nach Feierabend treffen?
Peggy Mory für Adlershof Journal