Die Lernfabrik
Nachwuchsförderung von der Kita bis zur Berufsausbildung
„Das Kind ist ein Forscher. Es stellt sich Probleme und löst sie. Es ist fähig, selbst zu lernen.“ Diesen Gedanken des Reform-Pädagogen Loris Malaguzzi hat sich der im November letzten Jahres eröffnete Kindergarten „Campus Adlershof“ auf die Fahnen geschrieben. In unserer Wissensgesellschaft ist selbstständiges Lernen wichtiger als je zuvor – nicht nur als Kind, sondern ein Leben lang. Deutschlands modernster Technologiepark unterstützt dies mit vielfältigen Bildungsangeboten.
„Die Reggio-Pädagogik hat Malaguzzi vor 40 Jahren in der italienischen Stadt Reggio Emilia begründet“, erklärt die Leiterin des Kindergartens, Melanie Ehnert. Die Kinder sollen ihre Kreativität möglichst mit Materialien aus der Natur wie Tannenzapfen, Steinen oder Blättern ausleben. Eine von der Siemens AG bereitgestellte „Forscherkiste“ sorgt für den ersten Kontakt mit Naturwissenschaft. Auch während der „Langen Nacht der Wissenschaften“ ist der Kindergarten ebenso mit Experimenten vertreten, wie die Kita „Spatzennest“ aus Adlershof.
„Lange Nacht der Wissenschaften“
Gut 33.000 Besuche zählte die „Lange Nacht“ in rund 30 Adlershofer Instituten und Unternehmen in diesem Jahr. Das Angebot reichte vom „Tauziehen“gegen riesige „CO2-Moleküle“ bis zu Wahrnehmungs-Experimenten in einem psychologischen Labor. Erstmals konnten interessierte Besucher den Bau einer Solaranlage auf dem Dach des Technologiezentrums für Photonik und Optik „live“ verfolgen.
Tage der Forschung
Ungewöhnliche Experimente werden Ende September die „Tage der Forschung“ Oberstufenschülern bieten, welche die WISTA–MANAGEMENT GMBH, das Netzwerk der außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Adlershof (IGAFA) und die Humboldt-Universität zu Berlin (HU) ausrichten. Deren fast 8.000 Studierende und nahezu 1.000 Mitarbeiter machen den Campus Adlershof zum pulsierenden Zentrum des Technologieparks. Die in den Jahren 1998 bis 2003 angesiedelten Institute für Chemie, Geographie, Informatik, Mathematik, Physik und Psychologie bieten erstklassige Bedingungen für Lehre und Forschung. „Die Tage der Forschung haben eine schon so lange Tradition, dass ich mehrfach Wissenschaftlern in unseren Instituten begegnet bin, deren Interesse für Adlershof bei diesen Tagen geweckt worden ist“, sagt Ursula Westphal, Leiterin des IGAFA-Wissenschaftsbüros.
Technikerausbildung
Für den Nachwuchs an Technikern sorgen zwei besondere Einrichtungen in Adlerhof: In der Ausbildungswerkstatt der HU lernen junge Menschen den Beruf des Feinmechanikers. Ein Umlaufverfahren sorgt dafür, dass sie in verschiedenen Spezialwerkstätten der Institute eingesetzt werden und so eine breite, hochqualifizierte Ausbildung erhalten. Auf die fünf Ausbildungsplätze bewerben sich pro Jahr etwa 150 Kandidaten. Der von verschiedenen Firmen und Forschungsinstituten getragene Verein „proMANO“, kümmert sich um den Beruf des Mikrosystemtechnikers. Die Auszubildenden in den Adlershofer Halbleitertechnik- Unternehmen sollen eine breitere Ausbildung erhalten – etwa durch den zusätzlichen Einsatz eines spezialisierten Berufsschullehrers.
Sommerkurse an wissenschaftlichen Instituten schließlich bieten Weiterbildung nicht nur für Studenten, sondern auch für Firmenmitarbeiter an. Von Adlershof lernen auch die vielen Hundert internationalen Besucher, für die Adlershof con.vent.-Besichtigungsprogramme zusammen stellt, die ein bis drei Tage dauern. Die Adlershofer Experten stehen dabei Rede und Antwort – Mittelständlern genauso wie einem Saudi-Arabischen Prinzen.
von Wolfgang Richter
Links:
www.adlershof.froebel.info
www.adlershof.de/kita
www.igafa.de
www.m-a-n-o.net
www.hu-berlin.de