Ein Gymnasium für die Wissenschaftsstadt
Das Heinrich-Hertz-Gymnasium will nach Adlerhof
Sommerschulen, Schülerlabore, Tage der Forschung – um den wissenschaftlichen Nachwuchs zu begeistern, lassen sich Universität, Unternehmen und Forschungsinstitute in Adlershof eine Menge einfallen. Was bislang fehlte: eine eigene Schule direkt in der Wissenschaftsstadt. Das könnte sich in Zukunft ändern. „Unsere Verbindung nach Adlershof ist so alt wie die Schule“, sagt Bärbel Cohaus, Schulleiterin des Heinrich-Hertz-Gymnasiums in Berlin-Friedrichshain. Ursprünglich in Adlershof angesiedelt könnte es bald hierher zurückkehren. „Die Idee steht“, sagt Cohaus, „sie muss jetzt mit Leben gefüllt werden.“
In diesem Jahr feiert das Gymnasium seinen 50. Geburtstag. So lang und lebendig wie die Schule sind ihre Verknüpfungen mit Adlershof. Im Bunsensaal der Akademie der Wissenschaften der DDR hatte sie – damals noch Oberschule – den Namen des bedeutenden deutschen Physikers verliehen bekommen. Heute sind Schüler der H2O – so das Logo der Schule – regelmäßig in Adlershof zu Gast, zu Praktika, Experimenten oder Vorlesungen. Bald könnte sie der Schulweg hierher führen. Die 560 Schüler des Gymnasiums lernen in einer Schule besonderer Prägung mit mathematisch naturwissenschaftlicher Ausrichtung.
Der Platz wird eng
„Der Platz“, sagt Bärbel Cohaus, „besonders für den naturwissenschaftlichen Unterricht, wird langsam eng.“ „60 bis 70 Prozent unserer Absolventen arbeiten später in den sogenannten MINT-Bereichen“, sagt Bärbel Cohaus und fügt hinzu: „Ein Ergebnis der gezielten Sensibilisierung für die Fächer Mathematik, Chemie und Physik.“ Seit 1991 gibt es die Zusammenarbeit mit dem Technologiepark, mit Einrichtungen wie dem Leibniz-Institut für Kristallzüchtung (IKZ) und dem mathematischen Institut der Humboldt-Universität zu Berlin (HU). Wer als Schüler des H2O spezielle Leistungskurse in Mathematik erfolgreich absolviert, der spart sich sogar das erste Semester des mathematischen Grundstudiums an der HU. Allein 2011 sind mehr als 40 Exkursionen nach Adlershof, u. a. zum Elektronenbeschleuniger BESSY oder in das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) geplant. Im April war das Humboldt-Bayer-Mobil , ein 14 Meter langer Truck, umgebaut zum mobilen naturwissenschaftlichen Labor, zu Gast an der Schule. Gerade fand die inzwischen 11. Sommerschule für Mathematik statt, deren Inhalt „weit über den Schulstoff hinaus“ geht und die von Wissenschaftlern des Instituts für Mathematik betreut wird. Die Mathematiklehrer des Gymnasiums werden an der HU weiter gebildet.
Höhepunkt sind in diesem Jahr die Feierlichkeiten zum 50. , die das Gymnasium in Adlershof begeht. Im Rahmen der „Tage der Forschung“ wird im September ein Tag für die Schüler des Gymnasiums gestaltet, z. B. mit Experimenten. Und am Rande der Festveranstaltung, einen Tag später, wird Gelegenheit sein, auch wieder darüber zu sprechen, wie die Idee „ein Gymnasium für Adlershof“ weiter mit Leben gefüllt werden kann.
von Rico Bigelmann
Link: www.hhgym.de