Freiheit zum Wachsen
Die Immobilieninvestoren haben Adlershof entdeckt. Überall im Technologiepark entstehen neue repräsentative Büro- und Gewerbebauten. Das Neue, das Repräsentative hat seinen Preis. Der ist nicht immer erschwinglich für Unternehmen in der Startphase. In geförderten Gründerzentren sind Existenzgründer gut aufgehoben, unterliegen dort jedoch zeitlichen oder branchenbedingten Begrenzungen. Was also tun? Bestandsobjekte wie das Medien-Technologie-Centrum (MTC) sind für diese Firmen oft eine Alternative, ohne zeitliche Limits, mit Platz für Expansion und zu einem vernünftigen Preis.
„Wir sind auch so etwas wie ein Gründerzentrum“, sagt Michael Probstel, Geschäftsführer der Navigo Capital Real Estate, die das MTC 2005 erworben hat, und Herr über 21.000 Quadratmeter Büro-, Lager- und Logistikflächen. „Allerdings ohne jede Beschränkung.“ Das heißt, keine Festlegung aufs Gewerbe oder bestimmte Mietzeiten. „Wir sind sehr frei in unseren mietvertraglichen Vereinbarungen“, sagt Probstel.
Diese Freiheit nutzen die im MTC ansässigen Firmen, z.B. der Solartechnikhersteller Skytron Energy oder die Tonbüro GmbH. Letztere übernimmt für Kino- und Fernsehproduktionen Tonschnitt, Sounddesign, Tonmischung und Synchronaufnahmen. Dafür hat das Unternehmen im Haus soeben seine neue Kinomischung eröffnet, mit 150 Tonspuren die zweitgrößte in Berlin. Hier wird die Tonsituation eines Kinos in ähnlichen räumlichen Verhältnissen simuliert. „Dass wir dafür nicht umziehen mussten, ist ein Glücksfall“, sagt Christian Riegel, Geschäftsführer des Tonbüros.
Das Unternehmen setzt in seiner Arbeit auf organische Vernetzung aller für die Vertonung eines Films notwendigen Gewerke, Tür an Tür. „Kurze Wege, gebündelte Termine und ein stetiger Informationsabgleich erleichtern die Arbeit“, so Riegel. „Gemeinsam mit der Navigo Capital haben wir immer einen Weg gefunden, uns unseren Bedürfnissen entsprechend zu vergrößern.“
Auch die Firma Skytron Energy, die Software und Regelungstechnik für Solaranlagen herstellt, hat im MTC klein angefangen. Mit dem Boom der erneuerbaren Energien stiegen Umsatz und Raumbedarf. Aus den anfänglichen 100 Quadratmetern sind inzwischen 600 geworden.
„Wenn es nötig ist“, sagt Michael Probstel, „legen wir auch Flächen zusammen, um ideale Bedingungen für unsere Mieter zu schaffen.“