Ausbildung als Schlüssel zum Wachstum
Bauer Elektroanlagen wächst organisch
BAUER Elektroanlagen ist seit Jahren auf Wachstumskurs. Schlüssel zum Erfolg des Familienunternehmens ist seine hohe Ausbildungsquote von 20 Prozent und die ständige Weiterbildung der Mitarbeiter. Fast jeder zweite hat sein Handwerk bei BAUER erlernt. Diese Dynamik ist auch am Standort Adlershof zu spüren. Seit der Mittelständler hier vor zwei Jahren seinen Neubau bezog, ist die Mitarbeiterzahl auf 120 gestiegen – davon 25 Auszubildende.
„Wir wachsen organisch“, erklärt Franziska Bauer. Beim Blick auf die Kennzahlen ihres Unternehmens wird klar, dass die Geschäftsführerin der BAUER Elektroanlagen Gruppe mitnichten „langsam“ meint, wenn sie „organisch“ sagt. Allein von 2002 bis 2015 wuchs das aus dem bayerischen Buchbach stammende Familienunternehmen von 397 auf 900 Mitarbeiter und verdreifachte seine Umsätze von 50 auf 150 Millionen Euro.
Was also meint die Unternehmerin, die BAUER mit ihrem Mann Franz auf dynamischen Wachstumskurs gelenkt hat, mit „organischem Wachstum“? Wo sie doch binnen zehn Jahren neue Standorte in Leipzig, Hamburg, Frankfurt, Landshut, Düsseldorf und Berlin eröffnet und die Standorte in München und Buchbach erweitert hat? Im Gespräch wird klar: Die Unternehmerin denkt nicht in Standorten, sondern sie denkt ihr Unternehmen von den Mitarbeitern aus. Sie sind die Basis für den Erfolg. Nur wenn sie den Geist, die Servicekultur und das Know-how ihres Familienunternehmens verinnerlichen, bleibt die Kundenzufriedenheit hoch und kommen einmal gewonnene Kunden wieder. Organisch wächst BAUER mit seinen Mitarbeitern.
Die Chefin bezeichnet ihr Unternehmen als Dienstleistungsunternehmen. Angesichts des Leistungsspektrums ist das ungewöhnlich: BAUER Elektroanlagen rüstet Bürogebäude, Flughäfen, Hotels, Kliniken, Industrieanlagen, Forschungszentren oder auch Schiffe mit Elektro- und Sicherheitstechnik aus einer Hand aus. Energieversorgung, Elektrik, Nieder- und Mittelspannungsanlagen, Beleuchtung, Brandmeldeanlagen, Zutrittskontrollanlagen, Videoüberwachung, dynamische Leitsysteme durch Gebäude. Obendrein Datentechnik und der ganze Bereich Gebäudeautomation. Eine Mischung aus Handwerk und Hightech. Doch für Bauer ist es vor allem Dienstleistung. „Unsere Kunden brauchen schlüsselfertige Lösungen aus einer Hand. Sie wollen sich nicht um die Einzelheiten kümmern, sondern in Gebäude einziehen, deren Technik einwandfrei funktioniert“, sagt sie. Um ihnen das zu bieten, brauche es Mitarbeiter, die eigenverantwortlich, offen und kompetent agieren.
Im Idealfall bildet BAUER diese Mitarbeiter selbst aus. Hier lernen sie die Technik von der Pike auf und verinnerlichen intern standardisierte Prozesse, die die Mitarbeiter selbst durch ihre Verbesserungsvorschläge stetig optimieren. Und nicht zuletzt wachsen sie mit den Werten der BAUER-Familie in ihre Berufe hinein.
Dennis Ellwart, der Berliner Niederlassungsleiter, teilt dieses Ideal. Doch er weiß auch um die Mühen seiner Ausbilder im Alltag. „Viele Bewerber kommen mit großen Lücken von den Schulen. Wir beschäftigen einen Lehrer, mit dem unsere Auszubildenden zwei Tage pro Woche versäumte Lektionen nachholen“, berichtet er. Teils müssten seine Ausbilder Lehrlinge mit Engelszungen dazu überreden, nicht aufzugeben. Das reiche so weit, dass sie die Auszubildenden morgens zu Hause abholen.
Von den 120 Mitarbeitern in Berlin – beim Start in Adlershof waren es 35 – absolvieren 25 eine Ausbildung zum Elektroniker, technischen Systemplaner oder Kaufmann. Auch Studenten im dualen Studium sind an Bord. Und alle Mitarbeiter besuchen regelmäßig Schulungen. Bundesweit hat BAUER eine Ausbildungsquote von 20 Prozent.
Es ist dieses ständige Lernen und Auffrischen, mit dem das Unternehmen punktet. In der Ausbildung sind Theorie und Praxis bewusst verzahnt, damit Know-how von den Händen in den Kopf gelangt – und umgekehrt. Diese Qualität der Ausbildung spricht sich herum. „Jedes Lehrjahr wechseln zwei bis drei Auszubildende zu uns, bei denen es in anderen Betrieben nicht gepasst hat“, berichtet Ellwart. Bei BAUER werden sie so lange gefördert, bis sie echt „BAUER“ sind: eigenständig, kompetent und umgänglich im Kundenkontakt. „Für dieses Ziel lohnt sich der Aufwand“, sagt Ellwart.
Für Franziska Bauer steht das fest, seit sie 1968 mit ihrem Mann das Steuer übernahm. Mittlerweile haben ihre zwei Kinder Alexandra Unterholzer und Franz Bauer das Kommando und halten in Fragen der Aus- und Weiterbildung Kurs.
Von Peter Trechow für Adlershof Journal