Neue Arbeitswelt in der BRAIN BOX BERLIN
Das Konzept des Büroneubaus in Adlershof berücksichtigt gewandelte Arbeitsstrukturen mit mehr Flächen für Kommunikation und Teamarbeit
Megatrends wie Digitalisierung und Globalisierung verändern Arbeitsprozesse und beeinflussen, wie, wann und wo wir in Zukunft arbeiten. Die Coronapandemie hat radikaler als alles andere dafür gesorgt, dass Auswirkungen dieser Megatrends in der Lebens- und Arbeitswirklichkeit angekommen sind. „New Normal“ ist der Begriff, der die Transformation beschreiben soll. Doch das neue Normal ist mehr als Homeoffice und Remotearbeit. Neue Strukturen erfordern Arbeitsplätze, die dafür geschaffen sind. Wie die in der BRAIN BOX BERLIN in Adlershof.
Wer bislang über die Autobahn aus der Mitte der Stadt nach Adlershof kam, wurde von markanten Autohaustürmen willkommen geheißen. Heute empfängt die 400 Meter lange bewegte Gebäudefigur der BRAIN BOX Besuchende. Die asymmetrisch gefaltete Metallfassade leuchtet je nach Blickwinkel und Sonnenstand golden, kupferfarben, grün, blau oder rot.
Viele Unternehmen bieten spätestens seit Beginn der Pandemie ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit zum Homeoffice an. Wir haben gelernt, dass nicht jede Reise notwendig und digitale Treffen durchaus Alternativen sein können. Gleichzeitig diskutieren viele Organisationen über die Folgen des Remote Working und die neue Rolle des Büros. „Microsoft in München“, erläutert Robby Rieger, Projektleiter bei Profi Partner Projekt, dem Immobilienentwickler, der die BRAIN BOX konzipiert hat, „war eine Inspiration, als wir 2017 mit der Planung der BRAIN BOX begonnen haben. Fast 25.000 Menschen arbeiteten dort, es gab mehr Mitarbeitende als Arbeitsplätze, Akustikelemente, Boxen, Meetingpunkte. Das hat den Wandel der Arbeitswelten schon gut illustriert.“
Digitalisierung und Vernetzung eröffnen den Mitarbeitenden eine hohe Flexibilität bei der Wahl ihres Arbeitsortes. Und auch wenn das Homeoffice als Option bleiben und der Bedarf an festen Arbeitsplätzen zurückgehen wird, werden Büros andere Arbeitsorte in Zukunft als Bezugsort und Raum für Begegnung ergänzen. Die Zunahme der Kommunikation über alle verfügbaren Kanäle verstärkt den Drang nach physischen Treffen und dem direkten Face-to-Face-Austausch. „Flächen werden neu verteilt“, sagt Rieger, „durch die neuen Anforderungen verändern sich auch die Büros. Die Anzahl an fest zugewiesenen Arbeitsplätzen sinkt, die Büros werden in andere Einheiten strukturiert, Flächen für Kommunikation, Rückzug und Teamarbeit gewinnen an Bedeutung.“
Der Büroneubau der BRAIN BOX befindet sich auf einem rund 17.000 Quadratmeter großen Grundstück. Die zwei mäandrierenden Bauteile „portionieren“ Höfe, die sich über Durchgänge zu einem gemeinsamen Campus verbinden. Ein unterirdisches Tiefgaragengeschoss verfügt über 232 Stellplätze, viele ausgerichtet auf E-Mobilität. „Das Thema“, sagt Rieger, „war von Beginn an besonders wichtig für uns, auch wenn wir anfangs für unsere großzügige Planung manchmal belächelt wurden.“ Alle Fahrradräume sind mit entsprechenden Lademöglichkeiten ausgestattet, es gibt 60 Ladepunkte für E-Autos.
Gemeinsam beherbergen beide Baukörper bis zu 84 Gewerbeeinheiten mit einer Gesamtmietfläche von rund 25.000 Quadratmetern, mit großzügig angelegten Außenanlagen sowie Flächen für den Event- und Gastro nomiebereich. Sie bieten Platz für etwa 1.800 Arbeitsplätze aus den Bereichen Büro und Verwaltung, aber auch Forschung und Entwicklung oder Prototypenproduktion. Die Obergeschosse sind für unterschiedliche Büroeinheiten gedacht, mit Einzelarbeitsplätzen, Co-Working- Landschaften oder Open-Space-Bereichen und können frei gestaltet und mit 5G-Internet versorgt werden. Im November 2020 sind die ersten Mietenden eingezogen. Heute ist die BRAIN BOX voll.
Von Rico Bigelmann für Adlershof Journal