Einstein-Professur für Chemiker Stefan Hecht stärkt Berliner Materialwissenschaften
Im neuen Forschungszentrum auf dem Campus Adlershof sollen Expertisen gebündelt werden
Globale Herausforderungen, wie die zukünftige Energieversorgung oder der nachhaltige Umgang mit Ressourcen, erfordern neue Energie-, Informations- und Kommunikationstechnologien. Um etwa den Energieverbrauch zu minimieren und Stoffkreisläufe zu schließen, ist es notwendig, neue Materialien mit verbesserten Eigenschaften zu erforschen und bis zur technologischen Reife weiterzuentwickeln.
Als Einstein-Professor widmet sich Stefan Hecht zukünftig genau dieser Herausforderung. Seit Oktober beschäftigen sich der Chemiker und sein Team mit der Entwicklung lichtgesteuerter molekularer Materialien und volumetrischer 3D-Druckverfahren (Xolographie). Er erforscht dabei verschiedene Materialklassen in einem ganzheitlichen Ansatz. Insbesondere möchte er Materialentwicklungsprozesse beschleunigen: „Neben einem umfassenden Verständnis aller relevanten Parameter, bei dem uns künstliche Intelligenz sicherlich helfen kann, müssen wir vor allem anfangen zu lernen, evolutionäre Prinzipien zu nutzen. Dann wird sich das beste Material quasi von selbst durchsetzen.“
Neben diesem neuen wissenschaftlichen Schwerpunkt möchte Hecht vor allem die Berliner Forschung im Bereich der Materialwissenschaften weiter stärken und die insbesondere am Campus Adlershof vorhandenen Expertisen in einem neuen interdisziplinären Materialforschungszentrum bündeln. „Durch intensive disziplinen- und institutionenübergreifende Zusammenarbeit können noch viele Synergien im Berliner Forschungsraum gehoben werden“, so Hecht. Zusätzlich zu seinem hohen wissenschaftlichen Renommee verfügt Hecht über ein breites Netzwerk in der Hauptstadt und ausgewiesene Leitungserfahrung im universitären und außeruniversitären Umfeld.
Zur Person
Stefan Hecht hat Chemie an der Humboldt-Universität zu Berlin und an der University of California in Berkeley studiert, wo er im Bereich der organischen Materialchemie promovierte. Nach Stationen an der Freien Universität Berlin und dem Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr war er bereits von 2006 bis 2019 Professor am Institut für Chemie der Humboldt-Universität. Seit 2019 ist er Wissenschaftlicher Direktor am DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien in Aachen, bis vor kurzem verbunden mit der Leitung des Lehrstuhls für Makromolekulare Chemie an der RWTH Aachen. Seit 1. Oktober ist Hecht nun zurück als Einstein-Professor an der Berliner Humboldt-Universität. Er ist am Berliner Exzellenzcluster Unifying Systems in Catalysis und an den Sonderforschungsbereichen Hybrid Inorganic/Organic Systems for Opto-Electronics (Humboldt-Universität) und Fluorospecific Interactions (Freie Universität) beteiligt.
Mithilfe des Förderprogramms „Einstein-Professur“ unterstützt die Einstein Stiftung Berufungen von Wissenschaftler:innen auf höchstem internationalem Niveau an Berliner Universitäten.
Die Einstein Stiftung Berlin ist eine gemeinnützige, unabhängige und wissenschaftsgeleitete Einrichtung, die als Stiftung bürgerlichen Rechts gegründet wurde. Sie fördert Wissenschaft und Forschung fächer- und institutionenübergreifend in und für Berlin auf internationalem Spitzenniveau. Über 170 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler – unter ihnen drei Nobelpreisträger – 71 Projekte und sieben Einstein-Zentren wurden bislang gefördert. Für ihren Beitrag zur Förderung des Forschungsstandorts Berlin und seiner Internationalisierung wurde sie als
„Wissenschaftsstiftung des Jahres 2021“ ausgezeichnet.
Kontakt
Prof. Stefan Hecht Ph.D.
Humboldt-Universität zu Berlin
Institut für Chemie & IRIS Adlershof
030 2093 7365
sh(at)hu-berlin.de
https://www.hechtlab.de/
Pressemitteilung der vom 27. Oktober 2022