Weniger CO2 durch Fahrassistenzsysteme im Straßenverkehr
DLR und ADAC arbeiten zusammen in EU-Projekt
Informations- und Kommunikationstechnologien und Intelligente Verkehrssysteme haben das Potenzial, Menschen und Güter umweltschonender und energieeffizienter von "A" nach "B" zu bringen. Das EU-Projekt "eCoMove", an dem auch Verkehrsforscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) beteiligt sind, möchte durch den kombinierten Einsatz neuester Kommunikationstechnologien einen Weg finden, die CO2-Emissionen im Straßenverkehr um 20 Prozent zu reduzieren.
Zum Einsatz kommen sollen neueste "Fahrzeug-zu-Fahrzeug"- und "Fahrzeug-zu-Infrastruktur"- Kommunikationstechnologien. Die DLR-Verkehrsforscher und die anderen Projektpartner entwickeln dazu sogenannte Öko-Fahrerassistenzsysteme - Anwendungen, die eine ökonomische Fahrweise, eine optimale Routenplanung sowie effizientes Verkehrsmanagement für Fahrer, Flottenmanager und Verkehrsplaner ermöglichen.
Wie hoch ist die Akzeptanz von Öko-Fahrerassistenzsystemen?
Im Rahmen des Projekts haben die Wissenschaftler des DLR-Instituts für Verkehrsforschung zusammen mit dem ADAC (Allgemeiner Deutscher Automobil Club) und elf weiteren europäischen Automobilclubs eine Studie erstellt, in der die Akzeptanz von sogenannten Öko-Fahrassistenzsystemen auf Europäischer Ebene untersucht wurde. Rund 5000 Befragte nahmen an der Studie teil. Die Daten wurden insbesondere mit Blick auf Einsparpotenziale, Nutzen und Zahlungsbereitschaft für solche Assistenzsysteme analysiert.
Die Befragten schätzten zwei der Öko-Fahrassistenzsysteme als besonders sinnvoll ein: Das erste Assistenzsystem sammelt während der Fahrt Daten über die Fahreffizienz (Kraftstoffverbrauch, monetäres Äquivalent) und die Fahrweise (Brems- bzw. Beschleunigungsverhalten) und liefert dem Fahrer anschließend Eckdaten zur aktuellen Fahrleistung (Verbrauch über die Zeit, Kosten) sowie Hinweise zur Verbesserung der Fahrweise.
Das zweite System ermöglicht dem Fahrer durchgängige Grünphasen. Es gibt die jeweilige empfohlene Fahrgeschwindigkeit auf einer Anzeige im Auto an.
Assistenzsysteme, die über eine Datenschnittstelle mit einer Verkehrsleitstelle kommunizieren und individuelle Fahrdaten nutzen, erfuhren hingegen eine geringere Akzeptanz. Diese Systeme dienen vorwiegend der Optimierung des Verkehrsflusses und können besonders sparsamen Fahrern die Möglichkeit bieten, günstiger zu parken oder Vergünstigungen für Mautbeträge zu erhalten. Hier wurde insbesondere die Verwendung von privaten Daten als kritisch bewertet. Die Zahlungsbereitschaft ist für alle Fahrassistenzsysteme äußerst gering. Über 70 Prozent lehnen es ab, für solche Dienste zu bezahlen. Hierbei besteht in der Wahrnehmung der einzelnen Assistenzsysteme kaum ein Unterschied.
Kontakt
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Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
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Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Verkehrsforschung, Personenverkehr
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