Weltweites Rennen um hochauflösende Mini-Beamer
eagleyard Photonics ist dabei
Das Handy hat sich in den letzten Jahren vom mobilen Telefon zum Multifunktionsgerät gemausert, das Internetzugang, MP3-Player, Kamera, Navigation und Fernseher in sich vereint. Aufgrund des kleinen Displays hält sich das TV-Vergnügen bislang allerdings in Grenzen.
Hochauflösende Mikroprojektoren
"Die Entwicklung grüner Laserdioden hat ein weltweites Rennen um hochauflösende Mini-Beamer ausgelöst, die in Handys, PDAs und Spielkonsolen integriert werden sollen, um Bilddaten großflächig projizieren zu können", skizziert Michael Kneier, VP Sales und Marketing der eagleyard Photonics den aktuellen Trend. Auf der Laser Optics Berlin präsentierte das Unternehmen vor kurzem einen direkt modulierbaren grünen Laser, der über eine optische Ausgangsleistung von über 20 mW verfügt und sich damit bestens für mobile Projektoranwendungen eignet. Spezialdisziplin der eagleyard Photonics, einem Spin-off des renommierten Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik (FBH) sind High Power Halbleiterlaserdioden (HLD) auf der Basis von Gallium-Arsenid. Die Leistungslaserdioden zeichnen sich durch hohe Ausgangsleistungen, Strahlqualität und Zuverlässigkeit aus. Hochleistungslaserdioden sind Schlüsselkomponenten für Anwendungen in der Medizin, Analytik, Präzisionsmesstechnik, Materialbearbeitung und Kommunikationstechnik.
Kooperative Arbeitsteilung
"Während die Miniaturisierung von blauen und roten Lasern schon so weit fortgeschritten ist, dass sie kommerziell verfügbar sind, hat die grüne Laserquelle noch ein Stück Entwicklungsweg vor sich", räumt Michael Kneier ein. Mit der Präsentation eines funktionsfähige Prototypen dürfte die Entwicklung eines marktreifen Produkts allerdings in greifbare Nähe gerückt sein. Der grüne Laser made by eagleyard ist das Ergebnis eines Kooperationsprojekts, in dem das Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik (FBH) für den Halbleiter Laserchip, das Fraunhofer Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) für die Aufbau- und Verbindungstechnik sowie die Luceo Technologies GmbH für den Lasertreiber verantwortlich waren.
Extreme Leistungsfähigkeit
"Unsere Gemeinschaftslösung besteht aus einer Galliumarsenid-Laserdiode, die nicht-sichtbare Infrarotstrahlung emittiert, und einem frequenz-verdoppelnden Kristall, der das unsichtbare Licht in sichtbares Grün umwandelt. Da keine weiteren Komponenten nötig sind, eignet sich unser Konzept optimal für die Miniaturisierung und spätere kostengünstige Produktion", betont Michael Kneier. Herzstück des grünen Lasers ist ein vom FBH entwickelter Laserchip, der präzise, an den Kristall angepasste Wellenlänge garantiert, die Modulation mit Video-Datenraten ermöglicht und aufgrund seiner extrem hohen Ausgangsleistung für eine optimale Projektorhelligkeit sorgt.
Demonstrativer Beweis
Das Fraunhofer IZM realisierte den Demonstrator, in dem alle Komponenten zueinander justiert und aufgebaut sind, so dass die Funktion des gesamten Moduls testbar ist. Die Aufbau- und Verbindungstechnik wurde mit Hilfe thermo-mechanischer Simulationen entwickelt, um sub-Mikrometer Genauigkeiten bei der Herstellung und im Betrieb zu garantieren. Luceo Technologies, ein Spezialist in der Entwicklung und Produktion von Hochfrequenz- und elektrooptischen Testsystemen, hat das zur Ansteuerung des Lasers notwendige Gerät für Datenraten bis 450Mbit und modulierten Strömen bis 1,5A entwickelt und geliefert. Damit war für eagleyard die Charakterisierung und Verbesserung der Laserquelle möglich, um die Funktionsfähigkeit des Prototypen zu demonstrieren und seine Eignung für mobile Projektoranwendungen unter Beweis zu stellen.
Überlegene Technologie
"Weltweit wird mit Hochdruck an Schlüsselkomponenten für mobile Projektoranwendungen gearbeitet. Wir sind uns aber sicher, dass nur wenige Lösungen mit der Leistungsfähigkeit unseres grünen Laser mithalten können", ist sich Michael Kneier sicher. Neben eagleyard beschäftigen sich zahlreiche andere Anbieter mit der Entwicklung mobiler Mini-Beamer: So z.B. das US-Unternehmen 3M, das auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas einen Mini-Projektor für Mobiltelefone vorstellte. Als Lichtquelle werden hierbei LEDs eingesetzt. Größte Hürde auf dem Weg zum marktreifen Mini-Projektor stellt bislang noch ihr Format dar. Denn trotz der Bezeichnung Mini oder Mikro sind die Geräte bislang mindestens so groß wie eine Streichholzschachtel. Branchenexperten sind sich einig, dass sich Laser für eine weitere Miniaturisierung wesentlich besser eignen als LEDs. Eine Einschätzung, die das eagleyard-Team mit seinem Prototyp eindrucksvoll bewiesen hat.
Kontakt:
eagleyard Photonics GmbH
Michael Kneier VP Sales & Marketing
Rudower Chaussee 29 12489 Berlin
Tel: 6392 4556
Quelle: IZBM Insider 05/08