Vom Ärztehaus bis zum Zeitungsladen
Adlershof bietet inzwischen ein überraschend breites Angebot an Dienstleistungen. Das dürfte so manchen Kritiker staunen lassen.
Ach, lieber Kollege, ich weiß: Sie lassen sich ungern überzeugen. Ich gebe zu: In Technologieparks brummt nicht unbedingt das Leben. Sie klagen: „Hier ist nichts los! Nur Betonwüste, kein Edel-Italiener“.
Wir leben heute in einer Zeit hoher Ansprüche. Für Adlershof gelten daher nicht nur harte Fakten – neue Jobs, Wachstum. Ich weiß, was „weiche Standortfaktoren“ Ihnen bedeuten: Sie wollen sich wohlfühlen. Doch Adlershof ist heute schon weit mehr als ein Technologiepark. Es ist auch ein Ensemble aus Geschäften, Hotels, Restaurants, einem großen Landschaftspark, 380 Eigenheimen und bald 900 weiteren Wohnungen. Städtisches Leben entsteht allerdings nicht auf Knopfdruck.
Wissen Sie eigentlich, wie viele Adressen Sie unter dem Stichwort „Dienstleistungen“ in Adlershof finden? 407 sind es! Darunter 19 Ärzte und zwei Apotheken. Erinnern Sie sich an unseren gemeinsamen Freund, der kurzerhand ein größeres Auto mietete, weil die Regalbretter vom Baumarkt um die Ecke nicht in den Kofferraum passten? Und wie die Werkstatt seine Rostlaube wieder aufmöbelte?
Warum interessiert Sie das nicht? Ach, Sie können gar nicht Auto fahren? Dann lernen Sie es doch, hier in der Fahrschule.
Keine Filiale Ihrer Hausbank vor Ort? Warten Sie es ab: Vor zehn Jahren gab es hier nicht mal einen Geldautomaten. Jetzt sind vier Banken an der Rudower Chaussee vertreten. Bei unserem Unternehmerfreund sitzen Steuerberater und Patentanwalt im Haus. Die Fachliteratur ließ er sich früher schicken, jetzt stöbert er zur Mittagszeit in der Buchhandlung. Und an Copyshops und Druckereien herrscht an diesem akademisch geprägten Ort kein Mangel.
Ich gehe hier zum Frisör und kaufe mein Brot oder meine Zeitung auf dem Heimweg zur S-Bahn. Wissen Sie, was mir neulich jemand an der Supermarktkasse zuflüsterte? Der Chef – Sie wissen schon, wie dessen Firma heißt – nimmt jetzt Gesangsstunden in der Musikschule. Hier in Adlershof!
Das wollen Sie nicht hören? Aber tun Sie mir einen Gefallen: Fangen Sie nicht an, über die Gastronomie zu klagen. Dann streiten wir uns noch morgen früh. Bleiben wir bei den Zahlen: Wissen Sie, wie viele Kantinen, Mensen, Bistros und Cafés es hier gibt? 20 sind es. Die Palette reicht vom Studentencafé bis zum kanadischen Spezialitätenimbiss.
Das sei Ihnen nicht bewusst gewesen? Ich gebe zu: Mir früher auch nicht. Ach übrigens: Wir haben einen neuen Auftrag bekommen. Das wollen wir feiern. Heute Abend, bei uns in der Firma. Kommen Sie vorbei?