Schüler als Nachwuchsforscher
Fasziniert von Teilchenphysik
Die Humboldt-Universität und das DESY, Zeuthen beteiligen sich an den Schülerforschungstagen "Teilchenphysik Masterclasses"
Am 23.02.2010 werden etwa 65 Schüler aus Berlin und Brandenburg das Erwin-Schrödinger-Zentrum auf dem Campus Adlershof aufsuchen und dort einen Tag lang als Nachwuchs-Teilchenphysiker arbeiten. Die Jugendlichen schauen den Wissenschaftlern über die Schulter und analysieren selber Daten, die bei Kollisionen zwischen Elementarteilchen am weltgrößten Beschleunigerring am CERN (Europäische Organisation für Kernforschung) in Genf aufgezeichnet wurden. Diese Begegnung mit der faszinierenden und hochaktuellen Teilchenphysik-Forschung geschieht im Rahmen der Internationalen Schülerforschungstage "Hands on Particle Physics Masterclasses", die von der EPPOG (European Particle Physics Outreach Group) veranstaltet werden. An der Humboldt-Universität werden die Schülerforschungstage vom Institut für Physik in enger Zusammenarbeit mit dem DESY (Deutsche Elektronen-Synchrotron ), Zeuthen ausgerichtet.
Die "Hands on Particle Physics Masterclasses" finden weltweit vom 15.2. bis zum 5.3.2010 statt, werden in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal veranstaltet und sollen etwa 6000 Schüler erreichen. 90 Universitäten oder Forschungsinstitute in 22 Ländern öffnen ihre Türen, darunter 14 Einrichtungen in Deutschland, die mehr als 800 Jugendliche erwarten. Über ein Tochterprogramm sind weitere 22 Institute in den USA beteiligt. So erhalten 16- bis 19-jährige Schüler und Schülerinnen die Gelegenheit, einen Tag lang hochmoderne Forschung in authentischer Umgebung mitzuerleben und Einblicke in die internationale Zusammenarbeit der Teilchenphysiker zu bekommen.
Einführende Vorträge vermitteln den Teilnehmern die nötigen Vorkenntnisse über Elementarteilchen, die Bausteine der Materie. Anschließend werten die Jugendlichen Daten aus, die bei Teilchenkollisionen am CERN in Genf aufgezeichnet wurden. Die Untersuchungen dieser Kollisionen, die genau so bereits Sekundenbruchteile nach dem Urknall statt fanden, erlauben Rückschlüsse darauf, wie das Universum entstanden ist. Zum Abschluss des Forschungstages vergleichen die Nachwuchs-Wissenschaftler ihre Ergebnisse in einer Video-Konferenzschaltung mit anderen Teilnehmern aus der ganzen Welt - ganz genau so, wie es auch in den internationalen Kollaborationen der Teilchenphysiker üblich ist.
An separaten Lehrerforschungstagen können Lehrkräfte ebenfalls an dem Programm teilnehmen und erhalten in den Teilchenphysik-Instituten Anregungen und Material für die Unterrichtsgestaltung. Nach einführenden Vorträgen können sie gleichfalls mit realen Daten der Teilchenphysik-Experimente am CERN arbeiten. Darüber hinaus besteht die Gelegenheit, mit Forschern und im Kollegenkreis darüber zu diskutieren, wie sich die Teilchenphysik in den Schulunterricht einbinden lässt. Außerdem können sie sich über das neue bundesweite "Netzwerk Teilchenphysik" informieren. Ein vom BMBF gefördertes Programm, das in den nächsten Jahren mehr als 6000 Jugendlichen und Lehrkräften aus Deutschland ermöglichen soll, an hochaktuellen Forschungen in der Teilchenphysik mitzuarbeiten - sei es im Rahmen von Projekttagen an Schulen oder bei Workshops am CERN.
Termine
22. Februar 2010 Masterclass für Lehrer (etwa 15 Teilnehmer)
23. Februar 2010 Masterclass für Schüler (etwa 65 Teilnehmer)
WEITERE INFORMATIONEN
Dr. Ullrich Schwanke
Humboldt-Universität Berlin, Institut für Physik
Newtonstraße 15, 12489 Berlin
Tel.: 030 / 2093-7671
schwanke(at)physik.hu-berlin.de
www.physicsmasterclasses.org/index.htm