Neues Zentrum für Hybrid-Photovoltaik in Adlershof
Heimat für die Helmholtz-Energie-Allianz
Die Helmholtz-Gemeinschaft fördert die Helmholtz-Energie-Allianzen, um den drängenden Forschungsbedarf zum raschen Umbau der Energieversorgung gezielt zu decken. Themen sind die Entwicklung neuartiger Batteriesysteme, Energieeinsparpotenziale bei chemischen Verfahren und Solarzellen aus organisch-anorganischen Komponenten. Die drei Vorhaben werden durch den Impuls- und Vernetzungsfonds der Helmholtz-Gemeinschaft mit insgesamt fünf Mio. Euro jährlich drei Jahre gefördert.
Die Partner bringen zusätzlich eigene Mittel ein. Ab 2015 sollen die Themen in die Programmorientierte Förderung der Helmholtz-Gemeinschaft übergeführt werden, so dass eine nachhaltige Fortsetzung der Forschung gesichert ist.
Die Helmholtz-Energie-Allianzen bündeln die Expertise aus mehreren Helmholtz-Zentren mit passenden Universitäten und Unternehmen, um Forschungslücken zu schließen und innovative Lösungen für eine Energieversorgung der Zukunft zu entwickeln. „Der umfassende Umbau der deutschen Energieversorgung erfordert nicht nur entscheidende Fortschritte in der Grundlagenforschung, sondern darüber hinaus auch eine rasche Umsetzung der dabei gewonnenen Erkenntnisse. Dazu können wir mit den Helmholtz-Energie-Allianzen beitragen“, sagt Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft.
Helmholtz-Energie-Allianz: Anorganisch/organische Hybrid-Solarzellen und -Techniken für die Photovoltaik
Eine Möglichkeit um Effizienz und Wirtschaftlichkeit von Solarzelllösungen zu steigern, besteht darin, anorganische und organische Materialien in Hybrid-Solarzellen zu kombinieren. Dafür bedarf es der Expertise zu zwei ganz unterschiedlichen Materialklassen. Die Helmholtz-Energie-Allianz bündelt genau diese und kann damit das hochaktuelle Forschungsfeld entscheidend vorantreiben. Dabei stehen Prozesse an Grenzflächen zwischen anorganischen Halbleitern und konjugierten organischen Polymeren bzw. kleinen organischen Molekülen im Fokus der Forschung. Um hocheffiziente Solarzellen herstellen zu können, müssen optimierte Nanostrukturierungen der Hybride entwickelt werden. So sollen anorganische Nanopartikel und Nanodrähte mit organischen Matrixmaterialien in kostengünstigen Verfahren kombiniert werden, aber auch die Einbettung organischer Halbleiter zwischen anorganischen Nanosäulen ist vielversprechend.
Aufgrund der Komplexität der angestrebten Systeme wird die Forschung und Entwicklung von Hybrid-Konzepten für die Photovoltaik nicht nach den drei Jahren der Förderperiode abgeschlossen sein, sondern mit einer langfristigen Perspektive im Raum Berlin-Potsdam fortgeführt. Durch die Helmholtz-Energie-Allianz werden laufende Aktivitäten soweit gestärkt, dass ein international sichtbares Zentrum für Forschung und Entwicklung innovativer Hybrid-Photovoltaik entsteht: das gemeinschaftlich vom Helmholtz-Zentrum Berlin, Forschungszentrum Jülich, von Humboldt-Universität zu Berlin, Freie Universität Berlin, Technische Universität Berlin und der Universität Potsdam betriebene "Zentrum für Hybrid-Photovoltaik". Dieses Zentrum verknüpft einerseits virtuell die Aktivitäten der Partner und bekommt andererseits auch eine reale räumliche Heimat am Campus Adlershof in Berlin.
Wissenschaftlicher Koordinator dieser Helmholtz-Energie-Allianz ist Prof. Dr. Norbert Koch, Helmholtz-Zentrum Berlin und Humboldt-Universität zu Berlin. Beteiligte Helmholtz-Zentren sind das Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie und das Forschungszentrum Jülich.
Beteiligte Hochschulen sind die Humboldt-Universität zu Berlin, die Universität Potsdam und die Freie Universität Berlin. Als assoziierter Partner ist das Kompetenzzentrum Dünnschicht- und Nanotechnologie für Photovoltaik, Berlin PVcomB, beteiligt.
Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit 32.698 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 3,4 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).
Kontakt:
Prof. Dr. Norbert Koch
Helmholtz-Zentrum Berlin und Humboldt-Universität zu Berlin
Tel.:030 2093-7819
E-Mail: norbert.koch(at)helmholtz-berlin.de