Neue Technologien für Museen und Archive
Fachkonferenz EVA 2003 Berlin im Kunstgewerbemuseum am Kulturforum
Mit neuen Trends im Bereich der Informationstechnologien (IT) und deren Einsatz in Museen und Bibliotheken wird sich vom 12. bis 14. November die internationale Konferenz EVA (Elektronische Bildverarbeitung & Kunst, Kultur, Historie) 2003 Berlin befassen. Der Erfahrungsaustausch von Informations- und Kommunikationswissenschaftlern sowie Fachleuten aus Museen, Archiven und Bibliotheken findet im Kunstgewerbemuseum am Berliner Kulturforum statt. Experten aus Deutschland, Großbritannien, Italien, Österreich, Polen, aus der Schweiz und aus der Ukraine haben ihre Teilnahme angekündigt.
Im Mittelpunkt der dreitägigen Veranstaltung stehen der "Virtuelle Campus", der mit digitalen Bildarchiven oder Forschungsdatenbanken neue Wege der Wissensvermittlung eröffnet sowie "Digitale Techniken in Restaurierung und Dokumentation". Diese werden zunehmend für die Erhaltung des Kulturerbes eingesetzt. Während des Kooperationstages zum Abschluss der Konferenz geht es um die Nutzung von Förderprogrammen der Europäischen Union (EU) in diesem Bereich. Polnische und ukrainische Fachleute stellen entsprechende IT-Projekte vor.
Veranstalter des Expertentreffens, das bereits zum zehnten Mal stattfindet, sind erneut die Gesellschaft zur Förderung angewandter Informatik e. V. (GFaI), die Staatlichen Museen zu Berlin und weitere Partner.
Ein Beispiel für die Zusammenarbeit von Informatikern, Archäologen und Restauratoren ist die Replik des so genannten Löwenmenschen. Mit Hilfe dreidimensionaler Computertomographie (3D-CT) wurden die genauen Maße der rund 200 Bruchstücke dieser Skulptur aus der Altsteinzeit bestimmt. Anhand der gewonnenen Daten für äußere Kontur und innere Struktur des Löwenmenschen und unter Verwendung einer Wachsmasse konnten schließlich die Teile der Skulptur wieder zusammengefügt werden. 3D-CT wird bisher in technischen Einsatzgebieten u. a. zur Qualitätsprüfung genutzt und findet nun zunehmend Anwendung bei zoologischen und botanischen Objekten sowie im Bereich der Archäologie und Restaurierung.
Kontakt
Kerstin Geißler
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