Mehr Sicherheit
Wie die Polizei Zusammenkünfte von Jugendgangs und Vandalismus in Adlershof eindämmt
Sicherheit geht alle an. Im Zusammenhang mit Jugendgangs und Vandalismus an der Rudower Chaussee in Adlershof gab es Anfang dieses Jahres eine Infoveranstaltung mit der Polizei für Anrainer des Standortes. Adlershof Journal greift das Thema jetzt nochmal auf. Die Direktion 6 beim Polizeipräsidenten in Berlin hat auf unsere Fragen geantwortet.
Im November 2017 eskalierte die Situation im Eichenhain unweit des S-Bahnhofs Adlershof: Alkoholisierte Jugendliche sollen sich dort versammelt haben. Passanten fühlten sich bedroht; es kam – auch in den Folgetagen – entlang der Rudower Chaussee zu erheblichen Sachbeschädigungen: zerstörte Sitzbänke, eingeworfene Fensterscheiben, umgeworfene Blumenkübel. Was ist passiert?
Seit November 2017 entwickelte sich im Nahbereich des Bahnhofs Adlershof, des Einkaufzentrums Adlershofer Tor und des Kreuzungsbereiches Rudower Chaussee/Am Studio eine Häufung von alkoholbedingten Gewalt- und Destruktionsdelikten, welche von polizeilich noch nicht in Erscheinung getretenen Jugendlichen, Heranwachsenden und Erwachsenen begangen wurden.
Hat sich die Situation inzwischen wieder beruhigt?
Der Polizeiabschnitt 65 hat durch gezielte und konsequente Sondereinsätze eine Etablierung dieser Personengruppen unterbunden und somit die Anzahl und Schwere der Straftaten deutlich verringern können. Die polizeilichen Maßnahmen umfassten unter anderem gezielte ldentitätsfeststellungen, sowie das Fertigen von Strafanzeigen und das Aussprechen von Aufenthaltsverboten, zu deren Durchsetzung in Einzelfällen Zwangsgelder erhoben wurden.
Nicht nur an der Rudower Chaussee, sondern auch im Landschaftspark bzw. entlang der Karl-Ziegler-Straße ist es zu Vorfällen gekommen. Bereits am 16. Oktober 2016 berichtete die „Berliner Morgenpost“, dass dort „bis zu 200 teils betrunkene Jugendliche im Landschaftspark Johannisthal für Randale gesorgt“ hätten; einige von ihnen hätten sich gewaltsam Zugang zu einem Studentenclub an der Karl-Ziegler-Straße verschafft. Was war dort vorgefallen?
Der Landschaftspark Johannisthal hatte sich bereits in den zurückliegenden Jahren als Treffpunkt von Jugendlichen, Heranwachsenden sowie Erwachsenen an den Wochenenden herauskristallisiert. Sowohl die zu dieser Zeit noch unbebauten Flächen des Bauerwartungs- bzw. Bauplanungslandes südlich der Hermann-Dorner-AIIee, als auch der Landschaftspark Johannisthal, wurden häufig von Party suchendem Klientel aus ganz Berlin aufgesucht. Überwiegend handelte es sich dabei um zufällige Zusammenkünfte einer Vielzahl von Personen. Hin und wieder waren auch verabredete Feiern zu beobachten. Diese Zusammenkünfte fanden zu unterschiedlichsten Tageszeiten statt. Im Verlaufe des Jahres 2017 verlor der Treffpunkt in der Herman-Dorner-AIIee offenbar seinen Reiz. Die Folge war ein Rückgang der Zusammenkünfte der bezeichneten Personengruppen im Landschaftspark Johannisthal.
Am 15. Oktober 2016 kam es einmalig zu einer Sachbeschädigung sowie Streitigkeiten zwischen Jugendlichen und den Betreibern sowie Besuchern der Studentenbar „Haus Elf“ in der Karl-Ziegler-Straße, 12489 Berlin.
Die Herrmann-Dorner-Allee scheint auch ein beliebter Austragungsort für illegale Autorennen zu sein. Ist diese „Szene“ dort noch anzutreffen?
ln den letzten Jahren kam es in und um die Hermann-Dorner-AIIee vereinzelt zu Treffen junger Motorrad- und Pkw-Fahrer, bei denen die Personen gelegentlich auch durch sogenannte Profilierungsfahrten und Geschwindigkeitsüberschreitungen auffielen. Eine Verbindung zur sogenannten „Tuningszene“ war nicht festzustellen.
Konsequente und zielgerichtete polizeiliche Maßnahmen führten dazu, dass seit dem Jahr 2017 diese Personengruppe dort nicht mehr anzutreffen ist.
Schon seit einer Weile beobachten Standortpartner, dass sich Jugendliche bevorzugt vor dem Wochenende an der Rudower Chaussee zum kollektiven Alkoholkonsum („Vorglühen“) treffen und sowohl dort, als auch am S-Bahnhof ihre „Spuren“ hinterlassen. Was sind das für Gruppen? Sind sie organisiert? Sind es lockere Cliquen? Woher kommen sie? Aus der näheren Umgebung oder sogar aus anderen Bezirken?
Es handelt sich um eher zufällige Zusammenkünfte unterschiedlicher Personengruppen aus verschiedenen Stadtteilen.
Wie geht die Polizei gegen solche „Zusammenkünfte“ vor? Lässt sich die Randale wirksam und vor allem nachhaltig eindämmen bzw. verhindern?
Im Zusammenwirken mit den Anrainern führt die Polizei Berlin die oben bereits angeführten Maßnahmen durch.
Wie können wir Adlershofer Standortpartner zur Unterstützung der Polizei beitragen?
Bringen Sie jede Straftat oder verdächtige Wahrnehmung zur Anzeige. Nutzen Sie hierfür den Polizeiabschnitt 65, Segelfliegerdamm 42, 12487 Berlin, oder die Internetwache der Polizei Berlin (www.internetwache.polizei.berlin.de). ln dringenden Notfällen wählen Sie den Polizeinotruf 110.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, eine Beratung in Anspruch zu nehmen. Zuständig für die Sicherung und präventiv destruktionsmindernde Gestaltung der Gebäude und Außenanlagen Ihrer Standortpartner im Rahmen der städtebaulichen Kriminalprävention ist das Landeskriminalamt Berlin 2 Prävention 1, Frau Hermannsdörfer, Tel. 030 4664 979-111, und im Rahmen der technischen Prävention das Landeskriminalamt Berlin Prävention 3, Herr von Strünck, Tel. 030 4664 979-300.