Medienpreis Mittelstand
Preisverleihung im Journalistenwettbewerb zum sechsten Mal in Adlershof
Der renommierte Journalistenwettbewerb „Medienpreis Mittelstand“ ehrt zum sechsten Mal seine Preisträger. Am 15. Januar 2009 werden sie im Rahmen des Neujahrsempfangs des Wissenschafts- und Technologieparks Berlin-Adlershof ausgezeichnet. Über 130 Journalisten hatten aus den Bereichen Print, Online, Hörfunk und TV Beiträge zum Thema Mittelstand eingereicht.
Der „Medienpreis Mittelstand“ wurde im Jahr 2003 (damals noch unter dem Namen „Forum Mittelstand“) ins Leben gerufen und hat mittlerweile bundesweite Beachtung gefunden. Der Preis will Journalisten aus den Bereichen Print, Online, Fernsehen und Hörfunk anregen, differenzierte und spannende Bilder vom unternehmerischen Mittelstand in Deutschland zu zeichnen.
Damit erfüllt er eine wirtschaftspolitische Aufgabe, denn die Medien prägen die Stimmung am Wirtschaftsstandort Deutschland zu einem erheblichen Teil. Die allgemeine Stimmung kann, wenn sie realistisch und optimistisch ist, einen beflügelnden Einfluss auf den Mittelstand haben.
Der Wettbewerb prämiert zum sechsten Mal Beiträge, die sich mit dem Thema "Mittelstand in Deutschland" befassen. Ausgezeichnet werden herausragende Arbeiten, die sorgfältig recherchiert, allgemein verständlich formuliert und dem Thema angemessen umgesetzt sind.
Die Schirmherrschaft über den „Medienpreis Mittelstand“ haben 2009 die Wirtschaftsjunioren Deutschland, die mit rund 10.000 Mitgliedern aus allen Bereichen der Wirtschaft der größte Verband junger Unternehmer und Führungskräfte in Deutschland sind, übernommen. Organisiert wird der Wettbewerb von der Agentur wbpr public relations.
Die Preisträger
Preisträger der Kategorie „Print, überregional“ ist Benno Stieber mit seinem Beitrag „Reine Erfahrungssache“, erschienen im April 2008 in „enable“, einer Beilage der Financial Times Deutschland.
Von der Mode übers Wohnungsdesign bis hin zur Esskultur: Die Globalisierung macht weltweit alles gleich? Von wegen. Geputzt wird überall anders. Es ist eine der letzten Bastionen kultureller Identität in einer sich immer mehr angleichenden Welt. Bei Vileda hat man das begriffen. Das Traditionsunternehmen produziert für jeden Kulturkreis den passenden Feudel, den richtigen Spüllappen und die den jeweiligen Bedürfnissen entgegenkommende Besenkonstruktion. Benno Stieber berichtet in seinem Beitrag für das Unternehmermagazin „enable“ der Financial Times Deutschland, wie das gelingt. Er erzählt abwechslungsreich, in einer klaren Sprache und mit viel Humor über das Geheimnis wirtschaftlichen Erfolgs: die Untersuchungsmethoden mit denen das Unternehmen den regionalen Besonderheiten des Putzens auf die Schliche kommt, und wie die Ergebnisse sich in innovativen Techniken niederschlagen. Dabei gelingt es ihm, bei aller Sympathie für den Firmenchef die nötige kritische Distanz zu wahren. Ein gelungener Beitrag. So spannend kann putzen sein.
Jenny Zichner wird für ihren Beitrag „Wenn der Junior Kommt“, erschienen im August 2008 im Chemnitzer Stadtmagazin „Stadtstreicher“ in der Kategorie „Print, regional“ ausgezeichnet.
"Wenn der Junior" kommt, kommen auch die Probleme. Wenn er kommt. Wenn nicht, kommen noch mehr Probleme. Über den Generationswechsel in deutschen mittelständischen Unternehmen wird schon seit Jahren in unzähligen einschlägigen Publikationen geschrieben. Aber auch das ist ein Problem, denn eigentlich ist der Generationswechsel für Nicht-Betroffene ein sehr abstraktes, ein dröges Thema. Deshalb ist es umso erfreulicher, wenn sich die junge Chefredakteurin eines Stadtmagazins an die Arbeit macht, um ihrer Leserschaft das Thema "Generationswechsel" tatsächlich nahe zu bringen. Sie macht dies auf sehr eindringliche Art und Weise, in dem sie nicht nur Beispiele nennt, sondern Geschichten erzählt, Geschichten aus der Stadt, wo auch die Leser des Magazins leben. Das schafft eine emotionale Bindung an den Text. Die drögen Zahlen bedeuten plötzlich etwas. Und der Leser versteht, warum es häufig Emotionen sind, die einen Generationswechsel scheitern lassen.
Jenny Zichner hat eine interessante und Reportage geschrieben. Sie bedient sich keiner ausgestanzten Sprachschablonen. Ihr Text ist originell, flüssig geschrieben, liest sich also gut. Und er ist erfreulich ausführlich, eine Wohltat im Zeitalter oberflächlicher Texthäppchen. So etwas wird von den Lesern belohnt. Von der Jury auch.
Den von der Deutschen Post AG gestifteten Nachwuchssonderpreis erhält Moritz Gathmann für seine Titelgeschichte im Magazin Berlin maximal vom Mai 2008 „Wir sind noch da! Berliner Traditionsunternehmen und ihre Erfolgsrezepte.“
Das wissen viele gar nicht mehr: wie viel Industrie, wie viel Wirtschaft Berlin einst hervorgebracht hat vor vielen Jahrzehnten – auch deshalb natürlich, weil es nur die wenigsten durch sagen wir mindestens vier politische Systeme geschafft haben, bis zum heutigen Tag mit Name und Produkt am Markt zu sein – und das mit Sitz in Berlin. Umso erfreulicher, dass nun tatsächlich der journalistische Nachwuchs daran erinnert, und zwar in Person von Moritz Gathmann in seinem langen, aber nie langweiligen Streifzug durch Berlins Wirtschaftsgeschichte. Und das mit ebenso aussagestarken wie unterschiedlichen Beispielen, die deutlich machen, w a r u m diese Firmen bis zum heutigen Tag bestehen. Sicher spielen auch Glück und Schicksal eine Rolle, aber in den beschriebenen Fällen sind vor allem eine Mischung aus Kompetenz, Sturheit und heimatlicher Verwurzelung die Ursache dafür, dass es in der Hauptstadt heute noch Berlin Chemie und Borsig, aber auch Bäcker Siebert und die typenoffene Kfz-Werkstatt Viebranz gibt. Moritz Gathmann analysiert, beschreibt und blickt zurück – alles richtig dosiert und wird dabei sowohl dem Bäcker als auch Borsig gerecht. Und das mit der angemessenen journalistischen Distanz zum Berichtsgegenstand, das ist etwas, das vielen Autoren regionaler Wirtschaftszeitungen schwerfällt. Und damit auch noch eine lobende Erwähnung für die junge Zeitschrift „Berlin maximal“, die solchen Artikeln Platz bietet und beweist, dass es auch gut lesbare Mittelstandsmagazine gibt.
Preisträger in der Kategorie Hörfunk ist Stefan Schmid mit seinem Feature „Wenn der Amtsschimmel wiehert“, gesendet am 11. November 2007 auf Radio Radio Bayern 2.
Der Legende nach entstammte er einer römischen Beamtenfamilie und schlug eine Beamtenlaufbahn im römischen Staatsapparat ein.
Vermutlich im Jahre 304 starb er unter dem reformwütigen Kaiser Diokletian den Märtyrertod, weil er sich weigerte, seine administrativen Aufgaben wahrzunehmen. Nach einem langen und qualvollen Prozess wurde er mit Hilfe von vier Schimmeln gevierteilt.
Die Rede ist vom „Heiligen Sankt Bürokratius“ und jetzt wissen wir auch, weshalb jedes Mal der Amtsschimmel wiehert, wenn von überzogener Bürokratie gesprochen wird, die die Vorschriften wichtiger werden lässt als die Menschen.
Kein Geringerer als Sankt Bürokratius steht im Mittelpunkt des exzellenten Stunden-Features in der Kategorie Hörfunk.
Die kurzweilige und aufwändig produzierte Collage nimmt den Hörer mit auf den beschwerlichen Weg durch einen undurchsichtigen Paragraphendschungel und zeigt mit kuriosen Beispielen wie kleinkarierte Staatsdiener von Bayern über Brandenburg bis nach Brüssel ihr Unwesen treiben. Brillant und radiophon umgesetzt.
„Wenn der Amtsschimmel wiehert – wie Sankt Bürokratius die Wirtschaft bremst“ - ein preiswürdiges Feature von Stefan Schmid , für den Bayrischen Rundfunk produziert.
Wolfgang Minder wird für seinen Film „Die Entscheidung: Entlassen oder investieren“, der am 26. Januar 2008 im WDR Fernsehen gezeigt wurde, in der Kategorie TV Lang ausgezeichnet.
Ein mittelständischer Unternehmer, der vor dem wirtschaftlichen Aus steht, Mitarbeiter, die keine Arbeit mehr haben und ein Traditionsunternehmen, das vom Markt verschwinden könnte....
Das ist die Ausgangslage für die Dokumentation " Die Entscheidung - Entlassen oder Investieren" von Wolfgang Minder, produziert vom Westdeutschen Rundfunk.
Entstanden ist eine packende, authentische Wirtschaftsreportage, die die unterschiedlichen Perspektiven beim Kampf ums Überleben zeigt. 45 Minuten Wirtschaft hautnah erzählt: der Kampf des Mittelständlers um seine Existenz, die Verzweiflung der Mitarbeiter angesichts des drohenden Arbeitsplatzverlustes und die schwierigen wirtschaftlichen Umstände für einen Traditionsbetrieb. Wolfgang Münder zeigt das verzweifelte Ringen um die wirtschaftliche Zukunft einer Silbermanufaktur und die Sprachlosigkeit angesichts sich dramatisch verändernder Märkte. Dabei ist der Reporter nie Voyeur, sondern aufmerksamer und sensibler Beobachter.
9 Monate begleitete Minder mit seinem Kamerateam einen Unternehmer beim Kampf um seine Firma. Ein Aufwand, der sich gelohnt hat. Der Film bietet Einblicke in den Wirtschaftsalltag, wie sie im deutschen Fernsehen selten gewährt werden.
Auch der zweite Beitrag dieser Mini-Serie, gesendet im WDR, von Nicole Rosenbach mit dem Titel „Die Entscheidung: Kämpfen oder aufgeben“, soll lobend erwähnt werden.
In der Kategorie TV Kurz gewinnt der Beitrag „Fritz Dein Sitz“ von Ravi Karmalker, ebenfalls im Fernsehen des WDR am 17. März 2008 gesendet.
Fritz dein Sitz macht Spaß, das sieht man deutlich. Im Wettbewerbsbeitrag von Ravi Karmalker springt der Schalke-Fan Günter Wichert über Absperrungen, jubelt im Stadion und trinkt Bier, ärgert sich über die mangelnde Hygiene beim massenhaften Transport des flüssigen Nachschubs und hat wie ehedem Wickie mit Nasereiben und Fingerschnipsen eine Idee:
Eben Fritz dein Sitz, eine Neopor-Sitzschale, die von unten warmhält und sich zugleich dank kreisrund passender Aussparungen glänzend als Bier-Tablett eignet. Dazu kann man sich mit dem genialen Ding herrlich Luft zufächern, kann man mit seiner Hilfe Flagge zeigen und akustisch Stimmung machen und all das macht der Günter Wichert auch vor. Seinem Humor und dem Humor des WDR-Autors verdankt sich aber noch mehr: namentlich die Lust, dem Erfinder von der Entdeckung des Problems im Stadion bis zur Lösung in der industriellen Produktion zu folgen, sich von seinem Erfinder- und Unternehmergeist anstecken zu lassen. In einer ebenso klugen wie lässigen Mischung von Bericht, Porträt, Reportage und Slapstick gelingt Ravi Karmalker das Kunststück, vor den Fernsehern sowohl die breite und fußball-begeisterte Masse als auch die ökonomischen Kenner, die Gründer, Jungunternehmer und ausgewachsenen Unternehmer anzusprechen, sowohl die Vielen als auch die Wenigen. Und dieses Kunststück gelingt ihm, weil er ganz offensichtlich selbst Spaß und Lust bekam. Um ihn bei seiner Sache zu halten, damit er nicht Unternehmer wird, sondern weiter Filme macht, vergibt ihm die zugleich unterhaltene und belehrte Jury diesen Preis.
Sonderpreis Modernes Bauen
Der Beitrag „Auch in Zukunft gut versorgt“ von Sven Rohde, erschienen im Magazin Häuser in der Ausgabe 1/2008, gewinnt den Sonderpreis Modernes Bauen.
Mit seinem Text „Auch in Zukunft gut versorgt“ zeigt der Autor Sven Rohde anhand von konkreten Beispielen, wie Einfamilienhäuser zu Energiesparwundern werden. Dabei geht es ihm nicht darum, Bauherren von Klimaschutzmaßnahmen um jeden Preis zu überzeugen. Im Gegenteil, er zeigt sehr anschaulich, dass es unterschiedliche Wege zum Glück und zur Kostenersparnis gibt. Nebenbei erläutert der Autor wichtige Begriffe, lässt Experten zu Wort kommen und geht Schritt für Schritt die Planung eines energiesparenden Hauses durch. Zukünftigen Bauherren gibt er damit einen Einstieg in das Thema – und ausreichend Munition, um ihren Architekten Löcher in den Bauch zu fragen.
Die Jury hat deshalb entschieden, Sven Rohde mit dem Sonderpreis „Modernes Bauen“ auszuzeichnen.
Der Journalistenwettbewerb wurde unterstützt von der WISTA-MANAGEMENT GMBH, der Deutschen Post, Germanwings sowie dem Märkischen Presse- und Wirtschaftsclub und den Wirtschaftsjunioren Deutschland. Der Sonderpreis Modernes Bauen wird präsentiert von der ECHO Betonfertigteile GmbH.
Weitere Infos zum Wettbewerb erhalten Sie unter: www.journalistenwettbewerb.de
oder www.medienpreis-mittelstand.de oder www.medienpreismittelstand.de
Kontakt:
wbpr Public Relations
Christine Griese
Parkstraße 2
14469 Potsdam
Tel: 0331/ 201 66 71
Fax: 0331/ 201 66 99
E-Mail: christine.griese(at)wbpr.de
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Dr. Peter Strunk
Rudower Chaussee 17
12489 Berlin-Adlershof
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E-Mail: strunk(at)wista.de