LIKAT koordiniert Energy Cluster
BMBF fördert Forschungsvorhaben
Die ausreichende, sichere und umweltverträgliche Bereitstellung von Energie ist Grundvoraussetzung für eine zufriedenstellende Lebensqualität der Menschen und stellt gegenwärtig und zukünftig eine der größten globalen Herausforderungen dar. Noch immer werden fast 90% der weltweit jährlich verbrauchten Energie (13 Terawatt) aus fossilen Ressourcen gewonnen. Ziel des vom BMBF geförderten Forschungsvorhabens ist die direkte photokatalytische Herstellung von Wasserstoff aus Wasser (Wasserspaltung zu Wasserstoff und Sauerstoff) mittels Sonnenlicht sowie deren erste technische Realisierungen.
Dazu haben sich unter Koordination des Leibniz-Instituts für Katalyse (LIKAT) international führende Forschergruppen mit ausgewiesenen Expertisen in den relevanten Fachgebieten zu einem Wissenschaftscluster zusammengeschlossen. Neben dem LIKAT umfasst der Cluster Arbeitsgruppen der Universität Rostock (Institut für Chemie und Physik: Sonderforschungsbereich 652, Interdisziplinäre Fakultät Profillinie "Science and Technology of Life, Light and Matter"), des Leibniz-Instituts für Plasmaforschung und Technologie Greifswald, der TU Berlin, des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung Golm, des Helmholtz-Zentrums Berlin für Materialien und Energie GmbH (Exzellenzcluster "UniCat") sowie der Schweizer Exzellenzuniversität EPFL Lausanne, des Center for Catalysis Research and Innovation Ottawa/Kanada und des Massachussetts Institute of Technology in Cambridge/USA. Zur wirtschaftlichen Umsetzung sind zwei innovative KMU`s aus Mecklenburg-Vorpommern in das Netzwerk eingebunden sowie die international agierenden Unternehmen Enerday GmbH / Webasto AG, Süd-Chemie AG und Evonik AG durch Mitgliedschaft im projektbegleitenden Ausschuss assoziiert.
"Wesentlicher Vorteil der direkten photokatalytischen Wasserspaltung ist die Erzeugung von Wasserstoff in nur einem Schritt mit erneuerbarer Energie und ohne Freisetzung von Treibhausgasen." so Matthias Beller. Der Direktor des LIKAT, der 2006 für seine Forschungsleistungen mit dem höchstdotierten deutschen Forschungspreis, dem Leibniz-Preis, geehrt wurde, ist hocherfreut über die Entscheidung der Jury zugunsten des Light2Hydrogen-Projektes: "Beispielsweise können allein hier in Rostock am LIKAT und der Universität 15 bis 20 Doktoranden zukünftig auf diesem Gebiet arbeiten." Beller schaut in die Zukunft: "Der erzeugte Wasserstoff kann als sekundärer Energieträger für den Einsatz zur Elektroenergieerzeugung in Brennstoffzellen aber auch für vielfältige andere wasserstoffverbrauchende (Veredlungs)prozesse verwertet werden. In Kombination mit den bereits erzielten Fortschritten bei der Speicherung, dem Transport und der Umwandlung von Wasserstoff ist eine signifikante Verbreiterung der energetischen Rohstoffbasis zu erwarten. Perspektivisch wäre die direkte photokatalytische Erzeugung von Wasserstoff aus Wasser in der Lage, den Hauptteil des weltweiten Energieverbrauchs zu sichern! Unter Berücksichtigung des umfassenden Einflusses von (Elektro)energie und Mobilität auf fast alle gesellschaftlichen Bereiche erschließt sich damit die außerordentliche Bedeutung dieser Thematik."