Heliocentris veröffentlicht Halbjahresergebnis 2011
Das erste Halbjahr war wesentlich durch die Übernahme der Assets der insolventen P21 GmbH geprägt
Die P21 GmbH entwickelte in den letzten Jahren Energieeffizienzlösungen für Telekommunikationsanwendungen insbesondere für autonome Energieversorgungslösungen oder für Anlagen mit sehr schlechtem Stromnetz und konnte auf dieser Basis in diesem Jahr zwei skalierungsfähige Lösungen für Mobilfunkstationen bis zur Marktreife bringen, die beide auf einer hochperformanten Energiemanagerplattform basieren. Durch diese sich im Rollout befindlichen Lösungen, stellt diese Übernahme für Heliocentris einen wesentlichen Schritt in Richtung eines industriellen Volumengeschäftes dar. Nach der Übernahme lag der Hauptfokus auf der Integration des Geschäftes und der Mitarbeiter in die Heliocentris, der Kostensenkung durch Realisierung von Synergien in Verwaltung, Management und den zentralen Unternehmensfunktionen sowie dem Abschluss von in der Pipeline befindlichen Großprojekten. Die sowohl strategischen als auch kurzfristigen Umsatz- und Skalierungspotentiale zu heben, bedeutete aber auch eine signifikante Mehrbelastung für Mitarbeiter und Management, was nicht ohne Auswirkung auf das operatives Geschäft im ersten Halbjahr geblieben ist.
Ayad Abul-Ella, CEO der Heliocentris AG kommentierte: „Nach dem in den letzten Jahren ein Hauptaugenmerk der Netzbetreiber auf der Senkung der Kapitalkosten lag, stellen heute die Betriebskosten einen immer wichtigeren Wettbewerbsfaktor dar. Dabei spielen insbesondere in den Regionen mit unzureichendem Stromnetz die Energie- und Instandhaltungskosten eine wesentliche Rolle. Mit der Integration der P 21 in die Heliocentris haben wir bereits heute Lösungen auf dem Markt, welche alleine den Dieselverbrauch von autonomen Basisstationen um bis zu 50% reduzieren können und damit ein sehr attraktiven ROI für unsere Kunden erwirtschaften.“ Ayad Abul-‐Ella ergänzte: „ Die Modulare Erweiterbarkeit der Energiemanagerplattform legt in Kombination mit den erneuerbaren Energiesystemen der Heliocentris den Grundstein, um den Dieselverbrauch und die CO² Emissionen in den kommenden Jahren weiter zu reduzieren und letztendlich Null‐Emissions-Lösungen für die autonome Stromerzeugung anbieten zu können.“
Der Konzernumsatz für das erste Halbjahr 2011 ging um 6% auf TEUR 1.516 (TEUR 1.616) leicht zurück. Die Exportrate war mit 71 Prozent erneut sehr hoch.
Der Rohertrag, bezogen auf die Gesamtleistung, konnte im Vergleich zum Vorjahr von 47,3 Prozent auf 52,2 Prozent stark gesteigert werden. Wesentlich waren dabei der Anstieg der sonstigen Erträge in Form von Fördermitteln (+ TEUR 192) sowie der aktivierten Eigenleistungen (+ TEUR 206).
Die Gesamtkosten erhöhten sich im ersten Halbjahr deutlich auf TEUR 3.822 (TEUR 2.421). Der größte Teil dieser Summe ist auf die Übernahme des P21 Geschäftes zurückzuführen, das in den ersten Monaten zwar Kosten aufweist (Personal und sonstige Kosten) aber noch keine Umsätze. Der Gesamtkostenblock von der 100% Tochtergesellschaft P21 betrug im ersten Halbjahr TEUR 882 (davon Personal TEUR 458, sonstige Aufwendungen TEUR 424). In diesem Kostenblock sind TEUR 120 Restrukturierungs‐ und TEUR 110 Dealkosten sowie TEUR 138 Rückstellungen für Urlaub, die wir im Rahmen des Asset Deals übernehmen mussten, enthalten.
Die Erhöhung des Aufwandes im ehemaligen Heliocentris Konzern (ohne P21) um TEUR 519 begründen sich zum Einen durch einen Anstieg der Personalkosten um TEUR 363 sowie einen Anstieg der sonstigen Aufwendungen um TEUR 156. Der Anstieg der Personalkosten ist auf Neueinstellungen im zweiten Halbjahr 2010 sowie die erstmalige Bildung von unterjährigen Rückstellungen für Boni der Mitarbeiter in Höhe von +TEUR 173 zurückzuführen, da wir nunmehr über valide Erfahrungswerte für die Zielerreichungsgrade der Mitarbeiter verfügen. Der Anstieg der sonstigen Aufwendungen um TEUR 156 liegt zum einen an der in 2011 im ersten Halbjahr durchgeführten Hauptversammlung (in 2010 im 2. Halbjahr) sowie an einem Anstieg der sonstigen Fixkosten und der Bildung von kleineren Rückstellungen. Die Abschreibungen haben sich im Vorjahresvergleich um TEUR 17 erhöht.
Der Fehlbetrag erhöhte sich dementsprechend zum Halbjahr auf TEUR ‐2.784 (30.06.2010: TEUR 1.600).
Zum 30. Juni 2011 verfügte Heliocentris über einen Bestand an liquiden Mitteln in Höhe von 3,8 Mio. Euro (31.12.2010: 3,1 Mio. Euro).
Mit dem durch die P21 Übernahme ergänzten Angebot geht der Vorstand von einem stark anziehenden Industriegeschäft aus, was sich mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits in diesem Jahr in ersten Großprojekten zeigen wird. Entsprechend sieht der Vorstand eine gute Chance, auch dieses Jahr trotz des leichten Rückgangs im ersten Halbjahr noch ein deutliches Umsatzwachstum zu erzielen. Dies wird maßgeblich davon abhängen, wie schnell in den letzten Monaten des Jahres die in der Pipeline befindlichen Großprojekte im Bereich der Effizienzlösungen für die Telekommunikationsindustrie realisiert werden können oder diese kurz vor der Installation stehenden Projekte maßgeblich erst in 2012 als Umsatz aktiviert werden können.
Durch die Deal- sowie Restrukturierungskosten sowie der ersten Monate von P21 ohne Geschäft, werden wir im Gesamtjahr 2011 als Gruppe unseren Verlust deutlich erhöhen. Durch den „Wegfall“ der genannten hohen Einmalaufwendungen im kommenden Jahr sowie durch das skalierende Geschäft, erwarten wir aber bereits in 2012 eine deutliche Reduktion unserer Verluste und damit den Auftakt zur Erreichung von Breakeven.
Die Zahlen sind nach HGB und sind untestiert. Der vollständige Zwischenbericht zum 30.06. dieses Jahres steht auf der Homepage www.heliocentris.com zum Download zur Verfügung.
Kontakt:
Dr. András Gosztonyi
CFO/Managing Director Heliocentris Energy Solutions AG
Tel: +49 30 340 601 560
E-Mail: A.Gosztonyi(at)Heliocentris.com