Ein Element – viele Möglichkeiten
BAM, ISAS und SALSA forschen an Isotopen
Wasserstoff ist nicht gleich Wasserstoff. Dass Elemente unterschiedliche atomare Ausgestaltungen haben können, ist bekannt. Man nennt sie Isotope. Natürlich vorkommende Isotope des Wasserstoffs sind beispielsweise Deuterium oder Tritium. Diese Isotope haben meist unterschiedliche chemische Reaktionsfähigkeiten und physikalische Eigenschaften: Deuterium beispielweise ist stabil; Tritium hingegen instabil und radioaktiv. Eine genaue Bestimmung solcher Isotope ist daher substanziell – unter anderem in der Nuklearmedizin, der Biologie oder Geologie.
Dazu arbeitet die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) im Rahmen einer Forschungskooperation mit dem Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften (ISAS) und der Graduate School of Analytical Sciences Adlershof (SALSA) an einem neuen Verfahren zur Bestimmung der Isotopenverteilung chemischer Elemente. Um die einzelnen Isotope festzustellen, wird in dem neuen Verfahren ein Molekül gebildet, dessen Absorptionsspektrum in Hochauflösung gemessen wird (HR-CS-MAS). Im Vergleich zur herkömmlichen Massenspektrometrie ist diese neue Methode weniger zeitintensiv, leichter anwendbar und wesentlich kostengünstiger.
Carlos Abad Andrade aus dem Fachbereich Anorganische Referenzmaterialien hat durch seine Forschungsarbeit zur Bestimmung der Isotopenverhältnisse maßgeblich an der Forschung mitgewirkt und diese Methode auf der größten in Nordamerika stattfindenden Konferenz im Forschungsbereich der Analytischen Chemie „The Great SCIentific eXchange” vorgestellt. Anfang Oktober kamen hier insgesamt mehr als 1000 führende WissenschaflterInnen und NachwuchswissenschaftlerInnen aus Nordamerika und Übersee in Reno (Nevada, USA) zusammen. Die von Carlos Abad Andrade vorgestellten Forschungsergebnisse mit ihrem innovativen und zudem in den USA weniger bekannten Ansatz wurden vom Bewertungskomitee mit einem Posterpreis ausgezeichnet. Positive Impulse für die Forschungsfortschritte lieferte dabei nicht zuletzt die aus der Vernetzung der beteiligten Institutionen erwachsende Interdisziplinarität und die effektive und gute Zusammenarbeit.
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