Ehemalige Produktionsstätte der VEB Bärensiegel wird Möbel- und Küchenmarkt
Startschuss für das Bauvorhaben am Adlergestell
Am 23.03.2017 wurde die Baugenehmigung für das geplante Bauvorhaben Umbau „Altes Apparatehaus“, ehemals VEB Bärensiegel auf dem Grundstück Adlergestell 327 bis 331/ Glienicker Weg erteilt. Geplant ist der Neubau eines Möbelmarktes einschließlich eines Küchenmarktes unter besonderer Berücksichtigung der denkmalpflegerischen Belange. Das Grundstück liegt innerhalb des Gebietes, für das am 02.02.2010 der Beschluss zur Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans 9-43 VE „Bärensiegel“ gefasst wurde. Das beantragte Vorhaben entspricht hinsichtlich der Art und dem Maß der baulichen Nutzung den künftigen Festsetzungen des vorhabenbezogenen Bebauungsplans 9-43 VE.
Das Vorhaben wird das seit langem brachliegende und wenig genutzte Grundstück unter Erhalt historischer Bauteile der denkmalgeschützten industriellen Anlagen und deren Einbeziehung in die Neubebauung neu ordnen. Das einstige charakteristische Stadtbild bleibt im Wesentlichen erhalten.
Der Bezirksstadtrat für Bauen, Stadtentwicklung und Umwelt, Rainer Hölmer, begrüßt dieses Vorhaben: „Hier wird eine Brachfläche in hervorragender Lagegunst gegenüber dem Wissenschafts-, Wirtschafts- und Medienstandort Adlershof entsprechend der städtebaulichen Ziele des Bebauungsplans umgestaltet. Ich bin sehr erfreut, dass der Bezirk mit dem Investor ein tragbares Nutzungskonzept gefunden hat. Denn Denkmale können nur dauerhaft erhalten werden, wenn sie auch genutzt werden. Leerstand führt immer zum Zerfall.”
Das Grundstück war seit Anfang des 20. Jahrhunderts ein Standort für die Getränkeproduktion. Ende der 90er Jahre wurde die Getränkeproduktion am Standort aufgegeben und das Grundstück an den heutigen Eigentümer veräußert. Seither wurden einzelne Räumlichkeiten an verschiedene kleinere Gewerbetreibende vermietet, die die entsprechenden Flächen insbesondere für Lagerzwecke, als Abstellfläche für Fahrzeuge oder für kleinere Dienstleistungszwecke nutzten. Zum Zeitpunkt des Aufstellungsbeschlusses war das Grundstück noch mit unterschiedlich hohen Gebäuden bebaut und weitgehend versiegelt (etwa 80 %).
Die ein- bis zweigeschossigen, straßenseitig angeordneten Gebäude sind inzwischen vollständig abgerissen worden. Übrig geblieben sind nunmehr das sogenannte Apparatehaus und die verbliebenen Mauerelemente der ehemaligen Umfassungsmauer am Glienicker Weg und an der südlichen Grundstücksgrenze. Die noch vorhandenen Bauwerke sind in solider und ansprechend gestalteter Backsteinbauweise errichtet worden und stehen aufgrund ihrer für den Zeitraum um 1900 beispielhaften Industriearchitektur unter Denkmalschutz. Städtebaulich besonders prägend ist das viergeschossige Apparatehaus mit seinen beiden zum Adlergestell ausgerichteten Turmaufbauten.
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