Effektiver Technologietreiber Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG)
ForschungsVerbund Erneuerbare Energien empfiehlt beibehalten und weiterentwickeln
Mit einer Stellungnahme zum EEG wenden sich die Wissenschaftler aus dem ForschungsVerbund Erneuerbare Energien an die Politik und machen besonders auf die Wechselwirkungen aufmerksam zwischen dem EEG-Fördermechanismus, kostensenkenden Innovationen aus der Forschung und den Marktchancen der deutschen Solarindustrie.
EEG ist notwendig für erfolgreiche Forschungs- und Innovationsdynamik
Das EEG fördert erfolgreich das notwendige Wachstum bei der Installation neuer regenerativer Anlagen. Gleichzeitig bewirken die im EEG vorgegebenen Degressionen der Fördersätze einen steten Bedarf an kostensenkenden Innovationen und initiieren eine ausgeprägte Forschungs- und Entwicklungsdynamik bei den erneuerbaren Energietechnologien. Für die derzeit noch teuerste aber am schnellsten billiger werdende Technologie, die Photovoltaik, waren die Minderungen der Einspeisevergütungen mit 50 % in den letzten fünf Jahren besonders hoch. Dies war nur durch eine Vielzahl von Innovationen aus Forschung und Industrie darstellbar. Das EEG ist daher ein äußerst effektiver Technologie-treiber und sollte dies auch in Zukunft sein.
EEG beibehalten und weiterentwickeln
Das EEG hat sich als erfolgreiches Instrument zur Markteinführung erneuerbarer Energien im Strombereich erwiesen. Als Treiber eines dynamischen Marktes steht das EEG aber vor einem stetigen Anpassungsbedarf. Der ForschungsVerbund Erneuerbare Energien empfiehlt, die erfolgreichen Fördermechanismen des EEG prinzipiell beizubehalten und schlägt diese Modifizierungen vor:
- Im besonders erfolgreichen Bereich Photovoltaik sollte das EEG dahingehend weiterentwickelt werden, dass substantielle Zuwächse weiterhin möglich sind und gleichzeitig die System- und auch die Gebäudeintegration vorangetrieben werden. Für die Gebäudeintegration der Photovoltaik sollte es besondere Anreize geben. Hier liegen interessante Forschungs- und Entwicklungskonzepte vor, welche insbesondere der heimischen Industrie Differenzierungsmöglichkeiten bieten.
- Das Ziel des „Nationalen Aktionsplanes für erneuerbare Energien“ der Bundesregierung, bis zum Jahr 2020 in Deutschland mindestens 52 GW Photovoltaik-leistung zu installieren, sollte beibehalten werden. Durch die stetige Degression der Fördersätze beträgt die Umlage der für das 2020-Ziel jetzt noch notwendigen 27 GW Photovoltaikleistung nur noch etwa ein Viertel der Umlage für die bisher schon installierten 25 GW.
- Ohnehin hätte eine feste Mengenbegrenzung beim Photovoltaikzubau nach aktuellen Berechnungen von Prognos gegenüber dem „atmenden Deckel“ des EEG kaum eine strompreisdämpfende Wirkung. So würde beispielsweise eine Deckelung auf 1 GW/a gegenüber einem trendmäßigen Zubau von 4 GW/a bis 2016 lediglich eine Einsparung von etwa 0,3 €Ct/kWh ausmachen. Dem stünden aber in 2020 ein um 50 % kleinerer Solarstromanteil für die Energiewende, Arbeitsplatzverluste, sinkende Branchenumsätze und fehlende Steuereinnahmen sowie die Gefährdung der Technologieführerschaft gegenüber.
EEG schafft gute Startpositionen für wachsenden Weltmarkt
Internationale Studien und Analysen, wie der im Sommer 2011 erschienene Spezialbericht „Erneuerbare Energien“ des Weltklimarates, zeigen erhebliche Marktpotenziale für die erneuerbaren Energien auf globaler Ebene auf. Die damit verbundenen wirtschaftlichen Chancen können besonders von denjenigen erschlossen werden, die auf konsequente Technologieentwicklung und stetige Innovationen setzen. In Deutschland leistet das EEG dazu einen entscheidenden Beitrag.
Erneuerbare Energien ergänzen sich gegenseitig und vermindern Kosten
Die Photovoltaik ist systemrelevant für ein stabiles nachhaltiges Energiesystem der Zukunft. Insbesondere Wind und Sonne ergänzen sich in ihren unterschiedlichen Angebotsprofilen hervorragend und gleichen Bedarfs- und Angebotsspitzen gegenseitig aus. So sorgen sie gemeinsam dafür, dass nur sehr wenige kostenintensive Speicher und schnell regelbare Gaskraftwerke zur weiteren Glättung eingesetzt werden müssen.
Kontakt:
Petra Szczepanski
FVEE - ForschungsVerbund Erneuerbare Energien
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