Die Querdenkerin
Ursprünglich wollte sie an Motorrädern schrauben, nun arbeitet sie in der Fertigung von Lasern und Spektrometern. Eine Verbundausbildung hat Marina Pohl zur LTB Lasertechnik Berlin GmbH geführt. Die ungleich anspruchsvolle Materie schreckt die 20jährige wenig.
Größte Sorge im Leben von Marina Pohl: Langeweile. Sie brauche Herausforderungen. Die Werkstatt der Adlershofer Laserexperten schafft Abhilfe. Hier dürfe sie neben den anfallenden handwerklichen Tätigkeiten, wie löten, schrauben, zerspanen, drehen und fräsen auch tüfteln und Problemlösungen finden. Dabei interessierten sie nicht nur einzelne Bauteile, sondern auch, was die Produkte des High-Tech-Unternehmens so speziell macht. „In einer anderen Firma hätte ich vielleicht Rasenmäher zusammengebaut.“ Marina schätzt die Möglichkeiten, die ihr LTB für ihre Ausbildung zur Mechatronikerin bietet. Der Beruf ist eine Kombination aus Elektroniker, Maschinenschlosser und EDV-Spezialist und wie geschaffen für die quirlige junge Frau. „Ich wollte schon immer entweder etwas mit Computern machen oder richtig werkeln. Wenn ich am Ende des Tages Dreck und Schwielen an den Händen habe, macht mich das glücklich.“
Dabei war Marinas Weg nach dem Realschulabschluss eher schwierig. Sie schrieb unzählige und vergebliche Bewerbungen für eine Ausbildung als Kraftfahrzeug-Mechanikerin und vermutet, dass sie hier als Mädchen schlechte Karten hatte. Niemand nahm sich Zeit, Marina Pohl genauer unter die Lupe zu nehmen. Aber sie entstammt einer motorradbegeisterten Familie. Unausgetretene Wege abseits von Klischees würden sie interessieren, so Marina. Da kam es für sie nicht in Frage, auf einen „frauentypischen“ Beruf umzusteigen. „PraxisNAH e. V.“ gab ihr schließlich eine Chance. Der Ausbildungsdienstleister vermittelt die Jugendlichen nach Möglichkeit direkt weiter in die Unternehmen. Wie Marina Pohl, die ihrem Berufsstart 2011 nun optimistisch entgegensieht.
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