Besuch aus dem Pariser Opticsvalley
Deutsch-französische Werkstattgespräche präsentierten Spektrum der Biophotonik
Knapp 80 Forscher und Praktiker aus der Industrie, darunter 40 Unternehmen aus Berlin und Brandenburg sowie fünf Firmen aus Frankreich, tauschten am Freitag in Adlershof beim ersten deutsch-französischen Biophotonik-Workshop Erkenntnisse und Erfahrungen aus diesem komplexen Fachgebiet aus. Gemeint sind damit optische Technologien, die einerseits in den Biowissenschaften eingesetzt werden, um Lebensvorgänge in Zellen und Geweben auf molekularer Ebene sichtbar zu machen, aber auch in der Medizin zur Therapie verwendet werden. Eingeladen hatte der Unternehmensverband OpTecBB e.V., ein Förderer optischer Technologien in Berlin und Brandenburg sowie das französische Opticsvalley, ein Wirtschaftsförderer für optische Technologien in der Region Paris.
"Wir haben uns mit dieser ersten Veranstaltung auf unsere nahe liegendsten Kontakte nach Frankreich gestützt, obwohl es auch Kontakte nach England, Schottland und Irland gibt", sagte Dr. Bernd Weidner, Geschäftsführer von OpTecBB, auf die Frage des MIT, ob diese Veranstaltung auf eine europäische Ebene gehoben werden sollte. Als ein herausragendes Beispiel für die Anwendung der Biophotonik in der Medizin nannte Weidner den Vortrag von Prof. Dr. Hans-Peter Berlien vom Klinikum Neukölln.
Der Mediziner der Klinik für Lasermedizin in Neukölln zeigte, wie mit Hilfe der so genannten Photodynamischen Therapie Tumore mit einem Laserstrahl behandelt werden können. Dabei kann das gebündelte Licht in tiefer gelegene Gewebeschichten eindringen und seine Wirkung entfalten, ohne die Oberfläche der behandelten Region zu schädigen. Weiterhin können mit dieser neuartigen Technik auch Tätowierungen, Warzen und Narben sowie Pigmentveränderungen der Haut behandelt werden.
Wie Oberflächen, die mit einem hauchdünnen Bakterienfilm bewachsen sind mit einem Laserstrahl gereinigt werden können, präsentierte Prof. Dr. Asta Richter, Materialwissenschaftlerin und Vize-Präsidentin der Technischen Fachhochschule Wildau. Schon mit einer Energiedichte von rund 0,6 Joule pro Quadratzentimeter lassen sich mit dem Laser innerhalb von Sekundenbruchteilen Bakterien von verschiedensten Oberflächen entfernen. Die Idee ist zum Beispiel später Operationsbestecke oder Instrumente, die nicht ohne weiteres mit Dampf und Druck sterilisiert werden können, so keimfrei zu machen.
Weitere Informationen:
Dr. Bernd Weidner
OptecBB e. V.
Tel.: (030) 63 92-17 20
E-Mail: weidner@optecbb.de
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Quelle: MIT Medien-Informationsdienst der Technologien
www.mit-online.info/