Autarsys versorgt Flüchtlingscamp mit erneuerbarem Strom
Adlershofer Start-up entwickelt und installiert Energieversorgungssystem für Mam Rashan im Nordirak
Zusammen mit der deutschen NGO Atmosfair und gefördert durch das Land Baden Württemberg wird Autarsys das Flüchtlingscamp Mam Rashan (8.500 Bewohner) mit erneuerbarem Strom versorgen.
Autarsys GmbH, einer der führenden Batteriesystemhersteller, hat ein Speicher- und Energiemanagementsystem (EMS) entwickelt das speziell auf die Anforderungen von Flüchtlingscamps zugeschnitten ist. Das Besondere: Mangelnde finanzielle Ressourcen beschränken die Stromerzeugung auf einen Teil des notwendigen Bedarfs, also müssen Prioritäten gesetzt und Versorgungszeiten und Nutzergruppen festgelegt werden. Während z.B. das Krankenhaus 24 Std./Tag versorgt werden muss, erhalten Schulen Strom zu bestimmten Tageszeiten, während die Bewohner reihum zu variablen Zeiten beliefert werden.
Dazu bedarf es eines intelligenten Energiemanagements, das einfach zu handhaben ist. Ein leistungsstarkes Batteriesystem mit kurzen Lade- und Entladezeiten ermöglicht die optimale Nutzung der verfügbaren Energie aus der Photovoltaikanlage (300 kWpeak installierte Leistung).
Normalerweise werden Flüchtlingscamps – wenn überhaupt – durch Dieselgeneratoren mit Strom versorgt. Ein Problem in Regionen, in denen der Transport gerade von Diesel besonders gefährlich ist. Energiespeichersysteme, einmal „plug & play“ geliefert, funktionieren zuverlässig und sind zudem kostengünstiger.
Die Stromversorgung ist gegenwärtig abhängig vom nationalen Netz, das bedeutet hier, Strom gibt es nur nachts. Die Versorgung tagsüber leistet das erneuerbare System aus PV und Batterie. Die Inbetriebnahme ist noch im Frühling 2018 geplant. Die Erweiterung könnte mit der Einwerbung zusätzlicher Mittel erfolgen.
Fördergeber ist das Land Baden-Württemberg über die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ), die Umsetzung organisiert Atmosfair gGmbH, eine gemeinnützige Gesellschaft für den Klimaschutz.
„Wir hoffen, mit unserem System einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Flüchtlingen leisten zu können und den Betreibern eine netzunabhängige und CO2-freie Energieversorgung zu ermöglichen. Für Installation, Betrieb und Wartung beabsichtigen wir, lokale Elektrotechniker vor Ort so weit zu qualifizieren, dass zumindest einfache Probleme aus eigener Kraft behoben werden können.“ Matthias Roß, Geschäftsführer und Mitgründer der Autarsys GmbH
„Mit dem Flüchtlingsprojekt Mam Rashan können wir zeigen, was maßgeschneiderte Batteriesysteme leisten können, nämlich Energie exakt nach den Prioritäten und dem Zeitplan der Betreiber einzuteilen. Die lokale Klinik hat eben eine andere Priorität als die Verwaltung oder der Kindergarten. Zudem können wir den Ausfall des Netzes jederzeit kompensieren und die wichtigsten Verbraucher weiter versorgen,“ sagt Erich Bosch, Geschäftsführer und Mitgründer der Autarsys GmbH.
„2017 haben wir mit jeweils 400.000 Euro mit einem Solarprojekt zur Stromversorgung in einem Flüchtlingscamp und einem Existenzgründungsprojekt für Frauen deutliche Verbesserungen für die Menschen vor Ort auf den Weg gebracht [...] Mit Hilfe des baden-württembergischen Projekts erhält das Camp eine unterbrechungsfreie Stromversorgung aus regenerativen Quellen,“ sagte Theresa Schopper, Staatssekretärin für die politische Koordination im Staatsministerium Baden-Württemberg.
atmosfair: Pressemitteilung und Projektwebsite
Pressemitteilung vom Staatsministerium Baden-Württemberg hier.
Kontakt:
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Johann-Hittorf-Str. 8, 12489 Berlin
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E-Mail: info(at)autarsys.com