Zuverlässige Analytik für den Verbraucherschutz
Landeslabor Berlin-Brandenburg präsentiert Jahresbericht 2023
Der Direktor des Landeslabors Berlin-Brandenburg (LLBB), Dr. Mike Neumann präsentierte bei einem Pressetermin am 30.10.2024 den Jahresbericht 2023. Insgesamt 673.596 Proben wurden im Jahr 2023 im LLBB untersucht. Mit seinem breiten Untersuchungsspektrum nimmt das LLBB nahezu alle Lebensbereiche unter die Lupe: Lebensmittel, Bedarfsgegenstände und Kosmetika, landwirtschaftliche Proben, Tierseuchen, Umweltproben. Vertiefend wurde gezeigt, wie dabei auch „natürliche Giftstoffe“ im Labor analysiert werden, um gesundheitliche Risiken für Mensch und Tier zu vermeiden.
Die Vorsitzende des LLBB-Verwaltungsrats, Staatssekretärin Dr. Antje Töpfer, erklärt: „Abgesicherte Messwerte sind eine ganz wesentliche Grundlage, um in den Bereichen Lebensmittelsicherheit, Tiergesundheit, Verbraucher- und Umweltschutz handeln zu können. Das Landeslabor ist für die Länder Berlin und Brandenburg hierbei ein zuverlässiger Partner, von der Datenerfassung bis hin zur Erarbeitung von erforderlichen Maßnahmen. Besonders im Bereich der Tierseuchenbekämpfung, im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest und die Geflügelpest, sind wir auf die gute Arbeit des Landeslabors angewiesen. Die im aktuellen Jahresbericht dargestellte Dynamik des Geflügelpestgeschehens verdeutlicht, was das in der Praxis bedeutet. Erreger ändern sich ständig. Die Verbreitung von Tierseuchen ist sehr variabel. Wir müssen uns gemeinsam immer wieder auf neue Situationen einstellen und flexibel reagieren können.“
Die stellvertretende Vorsitzende des LLBB-Verwaltungsrats, Staatssekretärin Esther Uleer, erläutert: „Ob auf dem Feld, auf dem Teller oder auf der Haut – Verbraucherschutz ist in fast allen Lebensbereichen wichtig. Die Grundlage für Sicherheit in all diesen Bereichen sind Kenntnisse über Zusammensetzungen und mögliche Belastungen. Deshalb ist das Landeslabor Berlin-Brandenburg unverzichtbar für den gesundheitlichen Verbraucherschutz. Die analytische Arbeit ist enorm wichtig, umfassend und zuverlässig. Ich danke dem Landeslabor Berlin-Brandenburg für diese länderübergreifende Zusammenarbeit!“
Statistik und Überblick
Im Jahr 2023 wurden im LLBB insgesamt 28.052 Lebensmittelproben einschließlich Wein und Weinerzeugnissen sowie 2.816 Proben Bedarfsgegenstände, Kosmetika sowie Tabak und Tabakerzeugnisse für die Länder Berlin und Brandenburg untersucht.
Mit rund 15,3 % der untersuchten Proben war die Beanstandungsquote vergleichbar zu den Vorjahren. Da Produkte mit einem höheren Risiko häufiger beprobt werden als andere, ist dies jedoch keine repräsentative Aussage über den gesamten Warenkorb. Der größte Teil der Beanstandungen geht auf Mängel und/oder Verstöße bei Kennzeichnung und Aufmachung zurück. Besonders häufig sind Kennzeichnungsmängel in der Lebensmittelgruppe „Lebensmittel für besondere Ernährungsformen einschließlich Nahrungsergänzungsmittel, Säuglings- /Kleinkindernahrung“. Hier spielen – insbesondere bei Nahrungsergänzungsmitteln – auch unzulässige oder nichtzutreffende gesundheitsbezogene Angaben eine Rolle.
Im Bereich Umwelt und Strahlenschutz untersuchte das Landeslabor insgesamt 30.180 Proben, darunter 602 Gewässerproben inklusive Badegewässer und Grundwasser sowie 3.619 Proben von Trink- und Badebeckenwasser. Hinzu kommen 6.216 landwirtschaftliche Proben wie Futtermittel, Düngemittel, Ernteprodukte/Pflanzen, Landwirtschaftliche Böden und Saatgut.
Akute Seuchengeschehen in der Tierseuchendiagnostik
In der Tierseuchendiagnostik wurden insgesamt 575.701 Proben analysiert. Große Probenzahlen entfallen dabei auf Massenuntersuchungen im Rahmen von Monitoring- und Sanierungsprogrammen. Eine besondere Herausforderung stellen akute Tierseuchengeschehen dar. Hier müssen ungeplant eintreffende Proben in kürzester Zeit untersucht werden, um den jeweiligen Tierseuchenerreger nachweisen oder ausschließen zu können. Seit die Afrikanische Schweinepest (ASP) im Jahr 2020 erstmals in Deutschland aufgetreten ist, trägt das LLBB mit seiner Untersuchungstätigkeit zur Bekämpfung dieser Tierseuche bei. Im Jahr 2023 wurden 31.039 Proben auf ASP-Viren untersucht, diese Untersuchungen sind auch weiterhin ein Schwerpunkt der Tierseuchendiagnostik. Die Geflügelpest, die bedingt durch den Vogelzug bislang nur in den Wintermonaten aufgetreten war, machte im 2023 erstmalig keine „Sommerpause“. So waren unter anderem im Zeitraum Ende Mai bis Mitte Juni umfangreihe Geflügelpestausbrüche mit Massensterben in Brutkolonien von Lachmöwen und Flussseeschwalben in verschiedenen Brandenburger Landkreisen zu verzeichnen.
- Jahresbericht 2023 des Landeslabors Berlin-Brandenburg
- Informationen zum Schwerpunktthema Pflanzentoxine (PDF-Download)
Kontakt:
Dr. Kathrin Buchholz
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und Grundsatzfragen
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Pressemitteilung LLBB vom 30.10.2024