TV+Synchron drückt auf die Tube
Das Synchronstudio in Berlin Adlershof nutzt jetzt das Internet für die Übermittlung digitalisierter Bild- und Tondaten
Als eines der bundesweit ersten Synchronstudios setzt die TV+Synchron Berlin GmbH auf die schnelle Übermittlung digitalisierter Bild- und Tondaten im Internet. Dafür hat das Adlershofer Unternehmen gemeinsam mit einem wichtigen Auftraggeber in Hollywood das Pilotprojekt „bandloses Studio“ konzipiert und im Juli 2004 in den Arbeitsprozess integriert.
„Bislang erhalten Synchronstudios das Bild- und Tonmaterial von ihren Auftraggebern per Kurier vorrangig auf Spezialmagnetbändern. Nach dem Synchronisieren wird es von den Studios so auch wieder versendet“, berichtet TV+Synchron-Geschäftsführer Thomas Wolfert. Dadurch sei die Abfolge der weiteren Arbeitsschritte vorgegeben, der gesamte Prozess gestalte sich aufwändig.
Mit dem Auftraggeber aus den USA, der vorrangig Dokumentationen und Künstlerporträts für den Musikkanal MTV produziert, hat TV+Synchron nun ein Konzept zur kostengünstigen Hin- und Rückübermittlung von Bild- und Tonmaterial im weltweiten Datennetz entwickelt und umgesetzt. Laut Wolfert standen dabei auch Sicherheitsfragen im Vordergrund. „Schnelle Bits und Bytes statt langer Kurierfahrten und teuerer Aufzeichnungsbänder – das spart Zeit und Geld auf beiden Seiten“, ist der Geschäftsführer überzeugt.
Das bandlose ist also kein völlig neu eingerichtetes Studio. Der Begriff charakterisiert eine übermittlungstechnisch moderne und insgesamt straffere Arbeitsweise, bei der einige bislang erforderliche Tätigkeiten hinsichtlich des Umgangs mit den empfindlichen Magnetbändern entfallen. So kann die Originalfassung im Anschluss an das Herunterladen der Daten aus dem Internet nun sofort ins Deutsche übersetzt und dann in den Ton- und Mischstudios der Adlershofer Firma einschließlich der Untertitel synchronisiert werden.
Die dadurch erzielte Kostenersparnis werde an die entsprechenden Auftraggeber des Synchronstudios weitergereicht, versichert Wolfert. „Solche Kunden sparen je Minute synchronisierten Sendematerials bis zu 25 Euro. Das ist ein erheblicher Teil der Gesamtkosten dieser Produktion“. Ein weiterer Pluspunkt sei die deutlich wachsende Schnelligkeit im Bearbeitungsprozess. So könne beispielsweise die Aufzeichnung der jährlichen Oscar-Verleihung in Hollywood bei TV+Synchron künftig innerhalb weniger Stunden in voller Sendelänge für das deutsche Fernsehen synchronisiert werden.
Zu den Voraussetzungen für das bandlose Studio gehören vor allem ein modernes Datennetz sowie besonders schnelle Internet-Zugänge, wie sie vielerorts erst in den letzten Jahren möglich geworden sind. Der Datentransfer vom und zum kalifornischen Produktionspartner findet seit Anfang Juli nun wöchentlich zu festgelegten Zeiten statt.
TV+Synchron war von den Hamburger Unternehmern und Investoren Peter und Thomas Wolfert (Vater und Sohn) zu Beginn der 90er Jahre gegründet worden. Die Firma verfügt inzwischen über mehrere moderne Sprach-, Geräusche- und Mischstudios. Sie synchronisiert neben TV-Kinder-, Musik- und Werbeprogrammen jährlich rund 40 Fernseh- und DVD-Filme.
Seit 1999 arbeitet das Unternehmen im „Ehrlich-Ensemble“, einem bekannten und vor gut einem halben Jahrhundert entstandenen architektonischen Kleinod. Es zählt seither zu den Wahrzeichen des Medienstandorts Adlershof. Einen Teil des im Bauhausstil errichteten Gebäudekomplexes mit dem charakteristischen 27 Meter hohen Turm haben die Wolferts gekauft und mit einer aufwändigen Sanierung vor dem Verfall gerettet. In das unter Denkmalschutz stehende Ensemble sowie in die Studiotechnik investierten sie fast fünf Millionen Euro.
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