Symposium zu Ehren James Francks
Veranstaltung findet erstmals in Berlin statt. Hier führte Franck bahnbrechende Experimente durch
Das renommierte James-Franck-Symposium findet erstmals in Berlin statt. Höhepunkt des Kongresses ist die „James-Franck-Vorlesung“, die der israelische Professor für chemische Physik Moshe Shapiro am Dienstag, 23. August, in den Räumen der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften halten wird. Das insgesamt dreitägige Symposium wird organisiert vom Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie (MBI) zusammen mit dem Max-Planck-Institut für Quantenoptik (Garching).
Die James-Franck-Vorlesung gibt es seit 1989. Sie erinnert an den jüdischen Wissenschaftler James Franck, der 1925 zusammen mit Gustav Ludwig Hertz den Physik-Nobelpreis erhielt. Die beiden Forscher hatten mit ihren Erkenntnissen zur Wechselwirkung von Elektronen mit Atomen ganz wesentlich zur Bestätigung der Quantennatur der Atomzustände beigetragen, die heute zum Grundgerüst der modernen Physik gehört und unsere naturwissenschaftliche Weltsicht maßgeblich bestimmt. Die Vorlesung findet im jährlichen Wechsel in Israel und Deutschland statt. In diesem Jahr, 80 Jahre nach der Verleihung des Nobelpreises, treffen sich die Wissenschaftler zum James-Franck-Symposium erstmals in Berlin. Also in der Stadt, in der Franck seinerzeit die entscheidenden Experimente für seine bahnbrechende Arbeit gemacht hatte.
Thema des diesjährigen Symposiums sind „Komplexe Systeme, das heißt Cluster, Nanostrukturen und Biomoleküle“. Ein Schwerpunkt liegt auf neuen spektroskopischen Methoden und ultraschnellen Reaktionsvorgängen. Dies sind Themen, die am MBI erforscht werden. Ingolf Hertel, Direktor am Max-Born-Institut, ist Mitglied des James- Franck-Beirats und maßgeblich an der Organisation des Symposiums beteiligt. Hertel:
„Die James-Franck-Vorlesung gilt als hohe Auszeichnung für einen Wissenschaftler.“ Der Referent, Moshe Shapiro, kommt vom Weizmann-Institut in Rehovot. Dort ist er Jacques- Mimran-Professor für Chemische Physik; außerdem hat er eine Professur an der kanadischen University of British Columbia inne. Der Titel seines Vortrags lautet „Coherent Control: From Concept to Reality“. Darin wird es um ultrakalte Moleküle gehen, die nahe dem absoluten Nullpunkt einen ganz speziellen Zustand einnehmen und ein so genanntes Bose-Einstein-Kondensat bilden. Die James-Franck-Vorlesung findet am Dienstag, 23. August um 18 Uhr im Leibnizsaal der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Jägerstraße 22/23 statt. Die interessierte wissenschaftliche Öffentlichkeit ist zur James-Franck-Vorlesung herzlich eingeladen.
(Anmeldungen bitte an Frau C. Lekve, Max-Born-Institut, lekve(at)mbi-berlin.de.). Das weitere Programm des Symposiums mit insgesamt 24 eingeladenen Vorträgen findet in Köpenick vom 21. bis 23. August statt.
Presseinformation Forschungsverbund Berlin e. V., 17.08.2005