Steppkes jederzeit willkommen
Flexible Betreuungsalternative in Technologieparknähe
Wenn die Kita wegen Streik geschlossen ist oder der Babysitter ausfällt, brauchen Eltern flexible Betreuungsalternativen für ihren Nachwuchs. Ein Kinder-Hotel in Altglienicke bietet ein Rund-um-die-Uhr-Angebot, das auch von Adlershofer Unternehmen nachgefragt wird.
Der Tagesablauf von Familie Schönfeld-Horn ist durchorganisiert. Während Ira und Raymond sich um die Geschäfte der X-Spex und der Optimists Consulting GmbH im Technologiepark Adlershof kümmern, geht Tochter Ronja (5) in den Grünauer Waldkindergarten, Tochter Xenia (7) besucht die Schule. Beruf und Familie scheinen gut vereinbar zu sein. Problematisch wird es, wenn die Kita geschlossen ist. So z. B. letzten Dezember wegen einer Mitarbeiterweiterbildung. Die Großeltern aus Hamburg konnten nicht einspringen, darum ging Ronja in die „Kinderzeit“. Mutter und Tochter sind von dem Kinder-Hotel in der Rudower Straße, nahe dem Technologiepark, gleichermaßen begeistert. „Ronja fühlte sich sofort wohl dort und fragt oft, wann sie wieder mal hin kann“, sagt Ira Schönfeld-Horn. Auf 250 Quadratmetern gibt es für Kinder zwischen acht Monaten und bis zu zehn Jahren in der Kinderzeit viel Platz zum Spielen, hinter dem Haus ist ein großer Garten.
Bezahlung erfolgt stundenweise
„Mit unserem Rund-um-die-Uhr-Angebot können wir ganz flexibel auf Elternwünsche reagieren“, erzählt Kinderzeit-Chefin Sabine Mayer, die sich mit dem Kinder-Hotel vor einem Jahr selbstständig machte. Kinder sind bei ihr jederzeit, also auch über Nacht und am Wochenende willkommen. Eine telefonische Anmeldung drei Stunden vor Betreuungsbeginn genügt, für Wochenenden 48 Stunden eher. Die Bezahlung erfolgt stundenweise, zehn Euro kostet eine Einzelstunde. Wesentlich günstiger wird es, wenn man ein Stundenkontingent kauft, gültig für drei Monate.
Familienfreundliche Personalpolitik
Ein Angebot, dass auch Adlershofer Unternehmen interessiert. So kommen zu den derzeit fünfzehn Stammkindern in der Kinderzeit täglich spontane Anmeldungen. Dazu gehörte auch die einjährige Florentine. Markus Loergen, Wissenschaftler bei der Bessy GmbH, brachte seine Tochter in das Kinder-Hotel, als seine Frau, die bisher die Kleine betreut, plötzlich erkrankte, er aber auf der Arbeit gebraucht wurde. Sein Arbeitgeber hatte für solche „Notfälle“ mit dem Kauf von 100 Betreuungsstunden in der Kinderzeit vorgesorgt. Dies kam auch Physikerkollegen Torsten Quast während eines Streiks der städtischen Kita, in die Sohn Felix sonst geht, zu Hilfe. Die familienfreundliche Personalpolitik kommt bei Loergen, Quast und anderen gut an. „Unser Stundenkontingent bei der Kinderzeit ist fast aufgebraucht, so dass wir es erneuert haben“, erzählt die Bessy-Gleichstellungsbeauftragte Dr. Antje Vollmer. Und auch Unternehmerpaar Schönfeld-Horn behält die Kinderzeit nicht nur für den eigenen Nachwuchs im Auge: „Wir haben bei X-Spex drei frisch gebackene Väter, denen wir die Betreuung für die Elternzeit angeboten haben, wenn der Mitarbeiter wieder halbtags einsteigen möchte.“