Sparfüchse auf der Überholspur
Wie finde ich die beste und günstigste Busverbindung
Im Zuge der Liberalisierung des Fernbusverkehrs werden künftig deutlich mehr Omnibusse auf deutschen Autobahnen unterwegs sein: 23 neue innerdeutsche Verbindungen wurden bereits genehmigt, für 53 weitere Linien liegen Anträge vor. Ein lukrativer Markt, auf dem laut Branchenexperten bis 2014 zwischen 400 und 500 Millionen Euro umgesetzt werden. Doch wie findet der Kunde unter den vielen neuen Busanbietern die optimale Verbindung zum bestmöglichen Preis. Die Adlershofer FahrtenFüchse wissen die Antwort.
Günstige Tickets auf einen Klick
„Mobilität ist durch die Öffnung des Fernbusverkehrs wesentlich günstiger geworden. Die Preise für ein Busticket liegen teilweise bis zu 90 Prozent unter denen der Bahn. Doch trotz des harten Preiswettbewerbs sind die meisten Busse oftmals zur Hälfte ausgebucht", fasst Johannes Thunert, Geschäftsführer von FahrtenFuchs, die Entwicklung auf dem Reisebusmarkt zusammen. Mit seinen Freunden und Arbeitskollegen Julian Hauck und Bastian Porzner entwickelte der Start-up-erfahrene Marketingexperte aus der Not der Busunternehmer eine Geschäftsidee, die ebenso einfach wie überzeugend ist: Eine Mobilitätsplattform, über die man die jeweils beste und günstigste Busverbindung findet und neben normalen Fernbustickets auch Mitfahrgelegenheiten in Reisebussen buchen kann.
Bequem von Tür zu Tür
„Da zwei der Geschäftsführer aus Osterode im Harz kommen, wissen wir aus eigener Erfahrung, wie schwierig es ist, eine geeignete Fernbusverbindung in ländliche Regionen zu finden“, verrät Julian Hauck, der bei FahrtenFuchs für die Bereiche Produktentwicklung, IT und Partnermanagement zuständig ist. Frustriert von den langen und umständlichen Fahrten in die Heimat, entwickelte er einen innovativen Suchalgorithmus, der es ermöglichst, das ausgewählte Verkehrsmittel sowie die Start- und Zieladresse so miteinander zu verbinden, dass immer die beste und günstigste Verbindung zum jeweiligen Zielort gefunden wird.
Exklusive Restplätze
Bastian Porzner, der Dritte im Bunde, arbeitete nach seinem Studium bei der Deutschen Post AG, die in Kürze ebenfalls in den Fernbusmarkt einsteigen will. Vor diesem Hintergrund entstand die Idee, gemeinsam mit Busunternehmen die „Mitfahrgelegenheit im Reisebus“ zu entwickeln. Dabei handelt es sich um freie Plätze bei Städte- und Eventfahrten, die von FahrtenFuchs als reine Beförderungsdienstleistung exklusiv angeboten werden. Allein in Deutschland bieten über 4.000 Busunternehmen derartige Gelegenheitsverkehre an. „Unsere Ticketpreise starten bei kundenfreundlichen sieben Euro. Da wir uns über Provisionen der mit uns kooperierenden Busunternehmen finanzieren, ist die Nutzung des Portals für unsere Kunden kostenlos“, erklärt Bastian Porzner das Geschäftsmodell.
Generationsübergreifendes Verkehrsmittel
Waren Linienbusse bis vor wenigen Jahren noch ein Verkehrsmittel, das vor allem Rentner nutzten, um zu ihren Kurorten zu gelangen, hat sich das leicht verstaubte Image seit der Liberalisierung des Fernbusverkehrs deutlich gewandelt. „Da viele der neuen Fernbusunternehmen kostenloses WLAN anbieten und Fahrräder ohne Aufpreis mitgenommen werden können, entdecken immer mehr junge Leute den Fernbus als preisgünstige Alternative zur Bahn“, macht Johannes Thunert deutlich.
Doch die FahrtenFüchse denken bereits über die Busspur hinaus: Um Sparfüchsen in Zukunft einen umfassenden Verkehrsmittelvergleich zu ermöglichen, sollen neben Bussen sukzessive auch Züge, Flüge und der öffentliche Personennahverkehr sowie Car-Sharing-Lösungen, Mitfahrgelegenheiten in PKWs und Taxis in das Portal integriert werden.
Von Ariane Steffen für Adlershof Journal