Schnell, schneller, Adlershof!
Der Technologiepark Adlershof startet ein exklusives 5G-Campusnetz, das entscheidende Vorteile bietet
Hier wird Zukunft gemacht. Und in der geht nichts ohne hohe Datenraten, robuste Verbindungen und geringe Verzögerungszeiten. Das Kürzel dafür lautet: 5G, die neue Mobilfunkgeneration. Adlershofer Unternehmen und Institute können demnächst das Maximale aus dem Mobilfunk holen: Bis Weihnachten wird das erste 5G-Signal für das entstehende Campusnetz funken. Also ein privates 5G-Netz für das Kerngebiet des Technologieparks. „Der Vorteil eines solchen geschlossenen Netzes ist, dass sich im Vergleich zu einem öffentlichen Netz nur wenige Nutzer die verfügbare Bandbreite teilen, es sicherer und robuster ist sowie auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten werden kann“, erklärt Wilhelm Prasser, Verantwortlicher der Logicalis GmbH, die das Campusnetz in Adlershof gemeinsam mit ihrer Tochter siticom GmbH aufbaut. „Innovative Ideen und Geschäftsmodelle können so unter klar definierbaren Bedingungen erprobt und getestet werden.“
Zusätzlich wird 2022 ein „5G-Showroom“ als Innovationshub etabliert. Wilhelm Prasser: „Dort können Interessierte neue 5G-Technologien live erleben und eigene Use Cases entwickeln und testen.“ Eine Basisversion des Netzes stellt die WISTA Management GmbH kostenfrei zur Verfügung. Um die darauf aufbauenden kundenspezifischen Anpassungen, die Integration und den Betrieb kümmern sich Logicalis und siticom.
„Unsere Aufgabe ist es, den Unternehmen im Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof die Rahmenbedingungen für ihr wirtschaftliches Wachstum zu liefern“, sagt WISTA-Geschäftsführer Roland Sillmann. „Dazu zählt auch, dass wir schauen: Was benötigen die Firmen in einigen Jahren? 5G wird einen Schub bringen und daher ist es so wichtig, dass wir den Unternehmen, die heute schon an ihren 5G-Anwendungen arbeiten, ein Umfeld bieten, diese auszutesten und weiterzuentwickeln.“ Aber auch jenen Unternehmen, die bisher nur eine vage Ahnung haben, dass 5G für sie eine Rolle spielen könnte, möchte die WISTA eine Möglichkeit bieten, sich zu informieren und auszuprobieren. „Die 5G-Technologie wird Anwendungen ermöglichen, von denen wir heute noch nicht einmal wissen, dass es sie in Zukunft geben wird“, sagt Sillmann. „5G wird vor allem aber das Internet der Dinge und damit die Industrie 4.0 rasant voranbringen.“
Was man gut bei der ASTI Mobile Robotics GmbH studieren kann. Für den Hersteller mobiler Roboterlösungen ist schnelles Internet entscheidend: „Über Funk tauschen unsere Fahrzeuge jede Menge Informationen mit dem übergeordneten Leitstand aus, den man sich wie eine Art Taxizentrale vorstellen kann“, erklärt Jan Zernickel, Leiter für Forschung & Entwicklung. Über den Leitstand werden sämtliche Aufträge an die Roboter disponiert, die wiederum ihre aktuelle Position, ihre Geschwindigkeit oder ihren Batteriestand zurückmelden. „Hierbei gilt: Je schneller das Internet ist, desto mehr Daten können übermittelt werden, um dadurch genauere Analysen über Optimierungspotenziale und das frühzeitige Erkennen von Fehlerquellen zu ermöglichen“, verdeutlicht Zernickel, warum 5G so wichtig ist. Denn gerade bei mobilen Robotern kommt es auf hohe Verfügbarkeit, Robustheit und garantiert geringe Latenzen an – zumal riesige Datenmengen drahtlos in Echtzeit verarbeitet werden müssen.
„Derzeitige Robotermodelle kommunizieren überwiegend über WLAN, wodurch es immer wieder zu Unterbrechungen und Verzögerungen kommen kann“, erläutert Zernickel. „Durch 5G erhöhen wir die Zuverlässigkeit unserer Systeme, reduzieren Integrationszeiten und können zielgerichtet Wartungs- und Serviceleistungen zur Verfügung stellen.“ Ein Beispiel, das zeigt, warum ein 5G-Campusnetz kein Nice-to-have ist, sondern schnurstracks den Weg in die Zukunft bereitet.
Chris Löwer für POTENZIAL
- Infos zur Kommunikationsinfrastruktur im Technologiepark Adlershof
- Website von Logicalis
- Website von Roboterhersteller ASTI Mobile Robotics