Prof. Dr. Wolfgang Lucht
Alexander-von-Humboldt-Professor für Nachhaltigkeitswissenschaft am Geographischen Institut der Humboldt-Universität
Die Sonder-Professur ist eine Kooperation mit dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Hier leitet Herr Lucht einen von vier Forschungsbereichen, „Klimawirkung und Vulnerabilität“, mit etwa 100 Mitarbeitern.
Promoviert wurde er 1993 in Physik an der Universität Kiel, wo er zum interplanetaren Raum geforscht hat. Danach verbrachte er fünf Jahre in den USA, wo er am Institut für Geographie und am Zentrum für Fernerkundung der Universität Boston als leitender wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Entwicklung des Umweltsatelliten MODIS der NASA mitgearbeitet hat. 1999 kam Herr Lucht ans PIK, wo er eine Forschergruppe zur globalen Biosphäre und später den Forschungsbereich „Erdsystemanalyse“ leitete.
Aktuelles Forschungsthema:
Die Nachhaltigkeitsproblematik mit ihren Facetten Klimawandel, Landnutzung, Entwaldung und Biodiversitätsverlust bewegt Prof. Lucht schon lange. Er ist überzeugt: Die vom Menschen verursachten Umweltveränderungen sind in der jüngeren Geschichte der Erde ohne Beispiel und werden sich im 21. Jahrhundert nicht nur verschärfen, sondern mit einer Weltbevölkerung von wahrscheinlich neun Milliarden Menschen und weiterhin wachsendem materiellem Reichtum im Jahr 2050 ganz neue Dimensionen annehmen.
Kommen wir noch aus der Sackgasse heraus, ohne Zivilisationskrisen auszulösen und Landflächen weltweit stark zu industrialisieren? Wenn ja, wie? Was muss geschehen? Dies sind für den 45-jährigen Forscher zentrale Fragen an Wissenschaft und Gesellschaft. Er will im Rahmen seiner Professur Grundsatzfragen der Nachhaltigkeitsproblematik erneut stellen. Es gilt, besser zu durchleuchten und zu verstehen, wie die Welt im Zeitalter ihrer Überformung durch den Menschen strukturiert ist und wie die rasant fortschreitenden negativen Entwicklungen durch technische und soziokulturelle Wandlungen aufzufangen sind.
Kontakt: Prof. Dr. Wolfgang Lucht, E-Mail, Tel.: +49-(0331) 288 26 37, www.pik-potsdam.de/~wlucht/