Prof. Dr. rer. nat. Mathias Richter
Der Physiker leitet den Fachbereich für Röntgenmesstechnik mit Synchrotronstrahlung am PTB-Standort in Berlin-Adlershof
Mathias Richter wurde 1959 in Marburg geboren und studierte ab 1978 in seiner Heimatstadt sowie später in Hamburg Physik. Seit der Diplomarbeit in den Jahren 1983/84 am Hamburger Synchrotronstrahlungslabor (HASYLAB) des Deutschen Elektronen-Synchrotrons (DESY) zieht sich die Nutzung von Synchrotronstrahlung wie ein roter Faden durch seine wissenschaftliche Arbeit. Die Forschungsschwerpunkte lagen dabei zunächst auf dem Gebiet der Atomphysik. Hamburg (Promotion im Jahr 1988), Paris (Postdoc in den Jahren 1989/90) und Berlin (seit September 1990) waren die Stationen.
Nach der Habilitation im Jahr 1996 an der Technischen Universität Berlin widmete er sich als Mitarbeiter der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) der Metrologie mit Synchrotronstrahlung. Seit 1997 verantwortlich für den Bereich UV- und VUV-Radiometrie führt er in den PTB-Laboratorien bei BESSY I (bis 1999) und BESSY II (seit 2000) seine nunmehr auch angewandten Forschungsarbeiten durch.
Mathias Richter ist verheiratet mit der Germanistin Babette Dombrowski und hat eine Tochter und zwei Söhne. Er ist außerplanmäßiger Professor an der Technischen Universität Berlin, Vorstandsmitglied des BESSY/HZB-Fördervereins und vielfältig als Gutachter tätig. Seit kurzem leitet er den Fachbereich für Röntgenmesstechnik mit Synchrotronstrahlung am PTB-Standort in Berlin-Adlershof.
Forschungsschwerpunkte:
Mathias Richter konzentriert sich bei seinen eigenen Forschungsarbeiten derzeit auf Experimente mit hochintensiven und ultrakurzen Röntgenimpulsen. In Kooperation mit DESY, dem Ioffe-Institut in St. Petersburg, der Universität Münster und BESSY/HZB wurde am Freie-Elektronen-Laser in Hamburg FLASH eine Reihe von Methoden zur Messung von Impulsenergien, Mikrofokaldurchmessern und Femtosekunden-Impulsdauern entwickelt, die auf der linearen sowie nichtlinearen Photoionisation atomarer und molekularer Gase basieren.
Für zukünftige Experimente zur Materialforschung mit den neuen Röntgenquellen und -lasern sind auch einige der dabei durchgeführten quantitativen Untersuchungen zu den Grundlagen der Licht-Materie-Wechselwirkung bei hohen Intensitäten und kurzen Wellenlängen von Bedeutung, da sie zum Teil an die Grenzen derzeitiger Beschreibungsmodelle zur Photoionisation stoßen (Phys. Rev. Lett. 99, 213002 (2007)).
Kontakt: Prof. Dr. Mathias Richter, PTB 7.1, E-Mail, Tel.: +49 30 6392 5084,
http://ib.ptb.de/de/org/7/71/