Prof. Dr. rer. nat. Janina Kneipp
Die BAM-Arbeitsgruppe von Janina Kneipp erforscht die Einsatzmöglichkeiten von empfindlichen spektroskopischen Methoden für analytische Zwecke.
Janina Kneipp promovierte 2002 an der Freien Universität Berlin mit einer am Robert-Koch-Institut angefertigten Dissertation über die Charakterisierung und Identifizierung von Prionen-Krankheiten durch Infrarot-spektroskopische Untersuchungen von Hirngewebe.
Während Postdoc-Aufenthalten 2003 an der Erasmus Universiteit Rotterdam und 2003 bis 2005 am Chemistry Department der Princeton University arbeitete sie auf dem Gebiet der biomedizinischen Raman-Spektroskopie und der biophysikalischen Strukturaufklärung und untersucht seit 2005 als Gastwissenschaftlerin an der Harvard Medical School komplexe biologische Systeme mit besonders empfindlichen Raman-Methoden. Seit dieser Zeit war sie auch Nachwuchswissenschaftlerin an der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) in Adlershof.
2008 wurde Janina Kneipp auf eine Junior-S-Professur am Institut für Chemie der Humboldt-Universität zu Berlin berufen. Sie ist gleichzeitig Arbeitsgruppenleiterin an der BAM in der Abteilung „Analytische Chemie“ und verfolgt dort das Ziel der Weiterentwicklung und Verwendung optischer Spektroskopie in der Prozessanalytik.
Ihr aktuelles Forschungsthema:
Die Arbeitsgruppe von Janina Kneipp erforscht die Einsatzmöglichkeiten von empfindlichen spektroskopischen Methoden für analytische Zwecke. Schwingungsspektroskopische Methoden, insbesondere die Raman-Streuung nehmen hierbei eine zentrale Rolle ein. So kann z.B. der spektrale Fingerabdruck zur Identifizierung von Bioaerosol-Bestandteilen wie Pollen und Mikroorganismen ausgenutzt und in Zukunft der Entwicklung neuer Warnsysteme für Allergiker zugrunde gelegt werden.
Man kann die Empfindlichkeit und Spezifität der Raman-Spektroskopie unter Ausnutzung der physikalischen Eigenschaften von Nanostrukturen, von Resonanzeffekten, Mehrphotonen-Anregung und Zeitauflösung erheblich steigern und für die Analytik und das Verständnis chemischer und biologischer Prozesse einsetzen. Hierzu gehört beispielsweise die Entwicklung neuartiger Sensoren und Marker basierend auf der oberflächenverstärkten Raman-Streuung (surface-enhanced Raman scattering, SERS) an nanopartikulären Strukturen aus Metall.
In der Person von Janina Kneipp zeigt sich der Gewinn der Verzahnung von Spektroanalytik, Optik, Materialcharakterisierung und Nanotechnologie in der engen Zusammenarbeit zwischen HU und BAM in Adlershof.
Kontakt: Prof. Dr. Janina Kneipp, E-Mail, Tel. : +49-(0)30-8104-5738, www2.hu-berlin.de/chemie/agkneipp/