Prof. Dr. Norbert Koch
Professor für „Struktur, Dynamik und elektronische Eigenschaften molekularer Systeme“ am HU-Institut für Physik
Norbert Koch hat an der Technischen Universität Graz Physik studiert und wurde dort auch promoviert. Nach einem Jahr als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Joanneum Research GmbH in Weiz hat er in seiner Postdoc-Zeit an der Princeton University geforscht. Seit 2003 ist er an der Humboldt-Universität und hat ab 2004 die Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe „Supramolekulare Systeme“ am Institut für Physik geleitet. Im Jahr 2009 hat er den Ruf der Humboldt-Universität auf die W3-Professur „Struktur, Dynamik und elektronische Eigenschaften molekularer Systeme“ angenommen.
Sein aktuelles Forschungsgebiet
Prof. Koch forscht auf den Gebieten der organischen Elektronik und der molekularen Elektronik, wo es um die Realisierung von opto-elektronischen Bauelementen (Leuchtdioden, Solarzellen, Transistoren, Speicherelemente) mit organischen Halbleitermaterialien geht. Besonders faszinierend und hinsichtlich zukünftiger Anwendungen noch kaum erforscht ist die molekulare Elektronik. Dahinter steckt die Idee, die Funktion von elektronischen Bauteilen eines Tages mit Hilfe von einzelnen oder nur wenigen gezielt wechselwirkenden Molekülen zu realisieren. Sollte sich dieses Konzept für das Speichern, Weiterleiten und Verarbeiten von Informationen eignen, so würde das nicht nur eine extreme Miniaturisierung zur Folge haben, sondern es könnten außerdem die zur Herstellung notwendigen Material- und Energie-Ressourcen erheblich reduziert werden.
Bauelemente der organischen Elektronik gibt es bereits heute auf dem Markt, wie etwa organische Leuchtdioden in Bildschirmen. Auch in der organischen Elektronik geht es um den Aufbau von elektronischen Bauteilen auf der Basis von organischen Molekülen und Polymeren, allerdings auf leichter zugänglichen makroskopischen Längenskalen. Hier arbeitet Norbert Koch gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der synthetischen Chemie an der Weiterentwicklung von Materialien, um so die Effizienz und Lebensdauer von Bauteilen zu verbessern.
Das Forschungsfeld rund um organische Materialien befindet sich an der Schnittstelle zwischen Physik, Chemie und Elektrotechnik und führt Arbeitgruppen der Institute für Physik und für Chemie der Humboldt-Universität und dem Helmholtz-Zentrum für Materialien und Energie in Adlershof zusammen.
Ein besonderes Anliegen von Prof. Koch ist die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Industrie. Dafür möchte er ein „Open Access Laboratory for Advanced Materials“ (OPAL) einrichten, wo Wissenschaftler aus Unternehmen im universitären Labor mitforschen, um neueste Erkenntnisse schnell aufgreifen und übernehmen zu können.
Kontakt: Prof. Dr. Norbert Koch, E-Mail, Tel.: +49 (0)30 2093 7819, people.physik.hu-berlin.de/~nkoch/