Prof. Dr. Matthias Ballauff
Professor am Institut für Physik der HU und Leiter des Instituts "Soft Matter and Functional Materials" am Helmholtz-Zentrum Berlin
Professor Dr. Matthias Ballauff, geboren 1952 in Köln, promovierte 1981 am Institut für Physikalische Chemie der Universität Mainz im Arbeitskreis von Prof. Dr. B. A. Wolf mit dem Thema „Thermodynamisch induzierter Scherabbau von gelöstem Polystyrol“. Von 1981 bis 1983 forschte er als Postdoc in der Gruppe von Professor P. J. Flory an der Stanford University (USA) im Bereich flüssigkristalline Polymere und definierte flüssigkristalline Modelloligomere.
1984 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Polymerforschung, Mainz. 1989 folgte die Habilitation über „Untersuchungen von Synthese, Struktur und Phasenverhalten von kettensteifen Makromolekülen“. Im gleichen Jahr erhielt er den ersten Ruf auf eine C4-Professur an der Fakultät für Chemie der Universität (TH) Karlsruhe, wo er von 1990-2003 als Professor und Institutsleiter des Polymer-Instituts tätig war. Von 1993-1995 und 1991-2001 war er Dekan der der Fakultät für Chemie, von 1999-2005 Mitglied des DFG-Ausschusses für die Angelegenheiten der Sonderforschungsbereiche.
2002 erhielt er einen Ruf an die Universität Bayreuth, wo er von 2003-2009 den Lehrstuhl Physikalische Chemie I inne hatte. Mitte Juli 2009 übernahm er am Institut für Physik der Humboldt-Universität zu Berlin in Adlershof die W3-S-Professur "Soft Matter and Functional Materials" und ist Leiter des gleichnamigen Instituts am HZB. Professor Dr. Matthias Ballauff ist Autor von ca. 280 Publikationen und Mitherausgeber der Zeitschrift POLYMER.
Forschungsschwerpunkte
Die Gruppe von Prof. Ballauff erforscht kolloidale Nanostrukturen, wobei die Arbeiten von der Synthese dieser Systeme bis hin zur Analyse der Partikel mit Streumethoden reichen. Dabei geht es in vielen Fällen um Komposite aus kolloidalen Polymerpartikeln und anorganischen Nanopartikeln. Das nebenstehende Bild zeigt als Beispiel eines solchen Systems facettierte Platinnanopartikel, die auf einem polymeren Trägersystem immobilisiert sind. Solche Komposite haben hohe katalytische Aktivität und damit interessante Anwendungsperspektiven.
Weitere Arbeiten beschäftigen sich mit der Wechselwirkung von Proteinen mit Oberflächen und möglichen Anwendungen, z.B. bei der Anwendung von kolloidalen Systemen in der Nanomedizin. Ein weiteres Arbeitsgebiet ist der Dynamik von kolloidalen Systemen wie z.B. dem Fließverhalten von Suspensionen gewidmet.
Einen wichtigen Teil seiner Tätigkeit sieht Professor Ballauff im Engagement in der Lehre und der Heranführung junger Leute an die Forschung mit Großgeräten. Dabei bietet die Vernetzung der Berliner Universitäten hervorragende Möglichkeiten für das Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie, junge Naturwissenschaftler zu gewinnen und an das Zentrum zu binden. Vernetzung und Kooperationen im Rahmen neuer Sonderforschungsbereiche stehen ganz oben auf seiner Prioritätenliste.
Kontakt: Prof. Dr. M. Ballauff, matthias.ballauff(at)helmholtz-berlin.de, Tel. 030 8062 307, www.helmholtz-berlin.de