Neuer Kleinstsatellit
Raumfahrtinitiative mit Adlershofer Astro- und Feinwerktechnik
Berlin verfügt über eine hohe Kompetenz bei der Konstruktion und Nutzung von Kleinsatelliten. Seit 1991 wurden insgesamt sechs Satelliten von Forschern der Technischen Universität und ein Satellit vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Berlin entwickelt und erfolgreich im Weltraum eingesetzt. Derzeit werden im Rahmen der Raumfahrtinitiative BerlinBrandenburg (RIBB) die regionalen Kompetenzen von Wissenschaftlern und Unternehmen im Bereich der "Kleinsatelliten" gebündelt. Die 1 kg bis 100 kg leichten Flugkörper markieren neue Technologiefortschritte und dienen unterschiedlichen Anwendungsfeldern.
"Die Kleinsatelliten sind heute längst aus den Hochschulen hinausgewachsen", sagt Michael Scheiding, Geschäftsführer des Adlershofer Unternehmens Astro- und Feinwerktechnik mit heute 38 Beschäftigten. Scheiding war an dem 92 kg leichten Fernerkundungssatelliten "BIRD" (Bispectral InfraRed Detection) maßgeblich beteiligt, den das DLR 2001 ins All brachte. "Wir haben die Drallräder für BIRD gefertigt und konnten aus diesem Projekt viel lernen", berichtet der Astrofein-Chef. Heute erforscht die TU Berlin Technologien für die neueste Generation von Satelliten, die so genannten Picosatelliten.
"Durch Verbundforschungsprojekte mit der regionalen Industrie können wir uns im weltweiten Wettbewerb sowohl in der Forschung als auch im Industrietransfer der Ergebnisse ganz vorn positionieren" erläutert Prof. Brieß, Leiter des Fachgebietes Raumfahrttechnik der TU Berlin.
Die neue Generation der Kleinstsatelliten ist vor allem durch einen hohen Integrationsgrad gekennzeichnet. "Diese Miniaturisierung erschließt neue, preisgünstigere Anwendungsfelder in der Erdbeobachtung", formuliert Wolfgang H. Steinicke vom Kompetenzfeldmanager FAV/TSB für Verkehr und Mobilität, die wirtschaftliche Zielsetzung der RIBB.
Die Picosatelliten haben die Größe eines Würfels von 10 Zentimeter Kantenlänge. Sie dienen als Plattform für Sensoren, mit denen unter anderem Umweltüberwachungen vorgenommen werden können, aber auch die Weltalltauglichkeit von elektronischen Miniaturbauteilen. Wie schon bei BIRD, der zu 80 Prozent von Firmen und Instituten aus der Region BerlinBrandenburg realisiert wurde, wird auch die RIBB die Raumfahrt-Akteure der Hauptstadtregion, bestehend aus fünf Unternehmen und fünf Forschungseinrichtungen, vernetzen.
Der nächste Schritt - noch in diesem Halbjahr 2006 - ist die Einrichtung eines Innovationsmanagers für die RIBB-Partner, der sich umfassendere Marktuntersuchungen für innovative Anwendungsfelder und die komplementäre Vernetzung mit Initiativen in Deutschland anschließen werden.
Kontakt:
Wolfgang H. Steinicke (Geschäftsführer FAV/TSB)
Lars Holstein (Projektleiter FAV/TSB)
Forschungs- und Anwendungsverbund Verkehrssystemtechnik (FAV) Berlin/TSB Technologiestiftung Berlin
Am Borsigturm 48, 13507 Berlin
Tel: (030) 43 03 35 62, Fax: (030) 43 03 35 50, E-Mail: LHolstein(at)FAV.de
Quelle: Pressemitteilung FAV 17.5.2006