Neuer Aktivposten im Land der Ideen
Gründerzentren schlagen Brücken von Wissenschaft und Forschung zur Wirtschaft
Gründerzentren bieten ideale Bedingungen für die ersten Schritte ins Geschäftsleben. Weil das in Adlershof schon lange funktioniert, setzt Berlin beim Auf- und Ausbau neuer Zentren wie dem CHIC am Campus der Technischen Universität Berlin (TU) und dem Technologie- und Gründerzentrum Südwest nahe der Freien Uiniversität Berlin (FU) auf das Know-how der WISTA-MANAGEMENT GMBH.
Maßstabsgetreu 48-fach verkleinert stimmt bei der 40 Zentimeter kleinen Gasturbine jedes Detail. Selbst die Schrauben der Rohr-Flansche am Verdichtergehäuse sind am Schnittmodell exakt nachgebildet. 3D-Druck macht es möglich.
Die Turbine ist ebenso den Druckern der jungen 3YOURMIND GmbH entsprungen wie hoch aufgelöste Architektur- und Landschaftsmodelle, die das Start-up zur feierlichen Eröffnung des Charlottenburger Gründerzentrums CHIC Ende September präsentierte. Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer preist den Gründerboom und stellte klar, warum die öffentliche Hand weiter in Zentren wie das CHIC investiert: „Wir wollen mit öffentlichen Mitteln die Brücke von Wissenschaft und Forschung zur Wirtschaft schlagen“, so die Senatorin.
Das CHIC ist ein Pfeiler dieses Brückenschlags. Es liegt einen Steinwurf entfernt vom Campus der TU Berlin, der Universität der Künste Berlin (UdK) und von Forschungsinstituten nahe der beiden Hochschulen. In dem Gebäude sollen Gründerteams in der Nähe ihrer Lehrstühle und Hochschulnetzwerke arbeiten können, in einer modernen frischen Innenarchitektur, die auch Kunden beeindrucken dürfte. Das Auge kauft schließlich mit.
Betrieben wird das Zentrum von der WISTA-MANAGEMENT-Tochter Innovations-Zentrum Berlin-Management GmbH (IZBM). „In Adlershof hat die WISTA gezeigt, dass sie es kann“, betonte Senatorin Yzer.
In Dahlem hat ein WISTA-Team um Jörg Israel schon die nächste Stufe des Know-how-Transfers gezündet. Nahe dem FU-Campus soll ein früheres Hospital der US-Streitkräfte zum Technologie- und Gründerzentrum Südwest werden. Die Änderung des Bebauungsplans läuft. Bis 2020 werden dort, laut Jörg Israel, Gründer arbeiten und Technologieunternehmen Firmensitze bauen.
Schon jetzt sind als Zwischennutzer Start-ups in der Klinik. Weil Bedarfsanalysen gezeigt haben, dass die äußerst lebendige Gründerszene an der FU kombinierte Büro- und Laborflächen braucht, wird komplett entkernt. „Geplant sind rund 15.000 Quadratmeter Gesamtfläche, davon etwa die Hälfte Labore“, so Israel.
Auch hier werden Gründer günstige Mieten und flexible Verträge erhalten. Ideale Bedingungen für die Frühphase ihrer Unternehmen, die sie hier wie dort gut gedeihen lassen. Etwa die jüngst mit dem Deutschen Innovationspreis ausgezeichnete Alacris Theranostics GmbH in Dahlem. Ihre molekularen Analysen von Krebstumoren erlauben sehr genaue Prognosen zu Wirkungen und Nebenwirkungen von Medikamenten auf einzelne Patienten, was individuelle Therapien möglich macht.
Auch im CHIC gab es eine Ehrung: 3YOURMIND wurde Anfang Oktober zum „Ort im Land der Ideen“ gekürt. Der Erfolg geht auch auf die enge fachliche Vernetzung mit diversen TU-Lehrstühlen zurück. Diese Kooperationen und Netzwerke in die Uni hinein verschaffen den Gründern Zugang zu Know-how und potenziellen Mitarbeitern. Und sie öffnen ihnen Türen zu Kunden.
Das CHIC, in das schon vor der offiziellen Einweihung 50 Technologieunternehmen eingezogen sind, ist schon jetzt ein echter Aktivposten im Land der Ideen.
Von Peter Trechow für Adlershof Special
www.wista.de/chic/
www.rm-berlin-sw.de/projekte/technologie-und-gruendungszentrum-suedwest.html