Neue Hightech für Nanospektroskopie-Forschung
HU-Institut für Physik eröffnet zwei neue Forschungslabore
Zwei neue Labore stehen am Institut für Physik der Humboldt-Universität zu Berlin in Adlershof bereit. Das Herzstück der Labore ist das Porto Nanoscope, das Ende November aus Brasilien angeliefert wurde und die Ausstattung komplettiert. Nachwuchsgruppenleiter Sebastian Heeg und sein Team haben die Eröffnung mit HU-Wissenschaftler:innen aus der Physik und anderen Fachbereichen, dem brasilianischen Tech-Startup FabNS und Besuchern der brasilianischen Botschaft gemeinsam gefeiert.
Das Porto Nanoscope wird genutzt, um die Struktur von Nanomaterialien mit optischer Spektroskopie abzubilden. So ist es zum Beispiel möglich, Oberflächen von 2D-Materialien zu erfassen. Das neue System basiert auf spitzen-verstärkter Ramanspektroskopie. Es zeichnet sich durch eine besonders hohe räumliche Auflösung aus. Das bedeutet, dass durch eine sich im Lichtstrahl befindliche Metallspitze Licht extrem fokussiert wird und eine deutlich genauere Auflösung als die natürliche Auflösung ermöglicht.
Mit dem Porto Nanoscope soll herausgefunden werden, wie sich die Eigenschaften von 2D-Materialien auf kleinsten Längenskalen verstehen und verändern lassen. Dieses Wissen bildet die Grundlage, um 2D-Materialien in 10 Jahren als nanoskalige Fotodetektoren, flexible Displays und Transistoren zu nutzen.
Kooperation mit brasilianischem Tech-Startup FabNS
Das Porto Nanoscope wurde von FabNS hergestellt, einem brasilianischen Tech-Startup, das wissenschaftliche Geräte herstellt. Das ist an sich schon eine Sensation, da Brasilien bislang wissenschaftliche Geräte importiert, anstatt sie zu exportieren. Dementsprechend groß wurde dieser Meilenstein auch in den brasilianischen Medien und im größten Sender des Landes mit 25 Mio. Zuschauer:innen gefeiert.
Das Team um Sebastian Heeg ist der erste Kunde von FabNS und wird im Rahmen einer Entwicklungspartnerschaft wertvolles Feedback für die Weiterentwicklung an den Hersteller geben.
Bislang wird die notwendige Grundlagenforschung betrieben. Das neue System steht auch weiteren Wissenschaftlern in Adlershof, beispielsweise am Center for the Science of Materials Berlin, für deren Forschung zur Verfügung.
Das Porto Nanoscope für die Nachwuchsgruppe Physics of low-dimensional systems um Sebastian Heeg wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Emmy-Noether Programms finanziert.
Kontakt:
Dr. Sebastian Heeg
Group Leader
Humboldt-Universität zu Berlin
Department of Physics
Physics of Low-Dimensional systems Group
Newtonstraße 15, 12489 Berlin
+49 30 2093-7958
sebastian.heeg(at)physik.hu-berlin.de
www.physik.hu-berlin.de/en/pld
Quelle: Humboldt Innovation GmbH / 31.01.2024