Neue Dimensionen
Adlershof hat räumliches Potenzial
Jeder florierende Wirtschaftsstandort wäre froh über räumliche Reserven. Denn die sind nicht selten rar. Doch die Stadt für Wissenschaft, Wirtschaft und Medien in Berlin Adlershof hat diese zu bieten. Trotz des stetigen Wachstums gibt es hier noch viel Potenzial, das gerade erschlossen wird.
Er war ein außergewöhnlicher Unternehmer und kreativer Kopf: Arthur Müller. Der Erfinder und Flugzeugbauer betrieb Deutschlands ersten Motorflugplatz am heutigen Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Adlershof. Noch immer finden sich hier einige unter Denkmalschutz stehende Gebäude, die von der schillernden Vergangenheit zeugen, die so gut zu der Gegenwart des Standortes passt. „Mit Arthur Müller fing alles an: er ist sozusagen der Impulsgeber der heutigen Erfolgsgeschichte Adlershofs“, sagt Walter Leibl, Geschäftsführer der Adlershof Projekt GmbH.
Nur: Wer heute aus nördlicher Richtung in den Groß-Berliner Damm einbiegt, der spürt mit Blick auf eine Brache und die verfallenden Gebäude wenig von dem Glanz vergangener Tage. Doch dort schlummert, wie auch am Segelfliegerdamm, ein großes Potenzial für Unternehmer, Dienstleister und Forscher, die sich hier künftig ansiedeln können. Denn eines stellt Leibl klar: „Die Entwicklung von Berlin Adlershof ist längst noch nicht abgeschlossen.“ Neue Flächen werden gerade beräumt und anschließend vermarktet. An Interessenten mangelt es schon jetzt nicht. Etwa für 5.000 bis 8.000 m² große Grundstücke am südlichen Teil des Groß-Berliner Damms.
„Die Lage ist hervorragend“, so Ute Hübener, Leiterin Vertrieb und Marketing. „Wir freuen uns besonders über die Resonanz von Familienunternehmen, die sich auf eigenem Grundstück mit Fertigung, Verwaltung sowie Forschungs- und Entwicklungsabteilung niederlassen möchten“, sagt sie. Weitere Flächen rund um die neue „Investitionsachse“ werden gerade hergerichtet. Hier finden sich auch einige Filetstücke in Parklage, die sich für höherwertige Dienstleister und Forschungseinrichtungen eignen. „Dort werden wir genau schauen, welche Ansiedlungen passen“, sagt Hübener. Was auch heißt, dass dies nicht der Ort für belanglose Zweckarchitektur sein wird.
In neue Dimensionen stößt die Ansiedelungspolitik auch am Segelfliegerdamm vor, wo Parzellen mit 800 bis 1.000 m² kleine Dienstleister und Handwerksbetriebe anlocken werden. Und damit ist das Potenzial noch nicht erschöpft. Gemeinsam mit der Deutschen Bahn AG wird geplant, wie sich die „Gleislinse“, das knapp 400.000 m² große Areal um den Rangierbahnhof Schöneweide, erschließen lässt – eine attraktive Ausbaureserve, die der Standort in einigen Jahren gut gebrauchen kann.
Möglich werden all diese Projekte letztlich durch GRW-Fördermittel zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur. Eine Investition, die sich auszahlt, denn so entstehen Arbeitsplätze an einem Standort, der sich durch seine breite Mischung von technologieorientierten Unternehmen auch in konjunkturell schwierigen Zeiten als robust erwiesen hat.
von Chris Löwer