Mit Metallen dem Krebs auf der Spur
Deutscher Studienpreis für BAM-Dissertation
Mit dem Deutschen Studienpreis 2012 wurde für die herausragende Leistung ihrer Doktorarbeit die Chemikerin Charlotte Giesen ausgezeichnet. Giesen promovierte an der BAM Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung und an der Humboldt-Universität zu Berlin über metallhaltige Krebsdiagnostik.
Der Deutsche Studienpreis wird jährlich von der Körber-Stiftung für exzellente Dissertationen verliehen, die zugleich von besonderer gesellschaftlicher Bedeutung sind. Ausgezeichnet wurde Giesen von Bundestagspräsident Norbert Lammert mit dem Zweiten Preis in der Sektion Natur- und Technikwissenschaften. Bereits zuvor hatte sie den Promotionspreis des Adolf-Martens-Fonds e.V. verliehen bekommen.
Die Chemikerin entwickelte spezielle Immunotests für die biochemische Analytik, für den Umweltbereich sowie für die Krebsdiagnose. Die Anwendung bei Krebspatienten ermöglicht eine genauere Untersuchung von Gewebeschnitten auf körpereigene Substanzen (Tumormarker), deren erhöhte Konzentration auf einen Tumor hindeuten kann. Häufig werden bis zu 20 verschiedene Marker abgefragt, wofür 20 Gewebeschnitte präpariert werden müssen. Üblicherweise werden die Zellen in den Gewebeschnitten mit einem speziellen Farbstoff über einen Antikörper markiert. Diese Methode ist nicht nur zeitintensiv, sondern kann auch zu unterschiedlichen Deutungen der Ergebnisse führen.
Bei der neuen Methode wird ein Laser mit einer speziellen Massenspektrometrie (MS) kombiniert (Experten nennen es MS mit induktiv gekoppeltem Plasma). Auch bei dem neuen Verfahren werden zur Analyse von Tumormarkern Antikörper eingesetzt, die aber nicht mit Farbstoffen sondern mit Metallen aus der Gruppe der Lanthanoide markiert sind. Durch die Metallmarkierung kann eine Vielzahl von Markern gleichzeitig untersucht werden, was zeitsparend ist und zudem einen genaueren Nachweis ermöglicht.
Kurzdarstellung Charlotte Giesen
Wettbewerbsbeitrag
Kontakt:
Prof. Dr. rer. nat. habil. Ulrich Panne
Abteilung 1 Analytische Chemie; Referenzmaterialien
E-Mail: ulrich.panne(at)bam.de