Mensa-Bau in Adlershof fällt Rotstift zum Opfer
Der Senat von Berlin hat am 1. Juli 2003 den Entwurf des Doppelhaushalts 2004/2005 und die Eckwerte der mittelfristigen Finanzplanung bis 2007 verabschiedet. Eine der "strukturellen Konsolidierungsentscheidungen im Zusammenhang mit der Haushaltsaufstellung 2004/2005" ist der Stopp so genannter "Neubeginner". Das bedeutet, dass Baumaßnahmen, die derzeit in der Planung, aber noch nicht in der Ausführung sind, nicht realisiert werden.
Hiervon ist neben zahlreichen anderen auch der geplante Neubau des Mensa- und Verwaltungsgebäudes der Humboldt-Universität in Adlershof betroffen. Die gerade Anfang dieses Jahres endlich unter Hochdruck begonnene Planung soll nun nach dem Willen des Senats mindestens bis 2006 unterbrochen oder sogar endgültig begraben werden. Im "günstigsten" Fall wäre die Inbetriebnahme so erst 2008 möglich.
Das Land Berlin hatte die Adlershofer Mensaplanung schon einmal über den Haufen geworfen: Die ursprünglich geplante Fertigstellung zum Herbst 2003 scheiterte daran, dass die Baumaßnahme aus der Investitionsplanung 2002/2003 gestrichen worden war. Die Mensa sollte nun - nach Wiederaufnahme in die Investitionsplanung - ab 2004/2005 bis 2006 fertig gestellt werden. Dabei stehen die Adlershofer Studierenden schon jetzt in langen Schlangen für ihr Essen in der provisorischen 300-Plätze-Mensa "Oase" an. Ab Herbst diesen Jahres wird dies noch schlimmer werden, wenn die Geografen und Psychologen umgezogen sein werden. Dann sind über 7.000 Studierende vor Ort.
Nach der parlamentarischen Sommerpause wird nach Beratung in diversen Fachausschüssen der Doppelhaushalt 2004/2005 endgültig beschlossen werden und damit wahrscheinlich das Aus für eine angemessene Versorgung von Wissenschaftlern und Studierenden am "Vorzeige-Standort" Berlin Adlershof.
Auch die Charité - Universitätsmedizin Berlin ist am Standort Mitte von diesen Entscheidungen betroffen. Für die Modernisierung des unterirdischen Versorgungsrings, in die bereits 70 Mio. Euro investiert wurde, sind die noch benötigten ca. 25 Mio. Euro gesperrt. Das kann zu Funktionsstörungen bei der Stromversorgung, der Abwasserbeseitigung und der Medienversorgung führen. Auch die längst überfällige Sanierung von OP-Sälen im Chirurgisch-orientierten Zentrum (COZ), für die ca. 27 Mio. Euro veranschlagt sind, wurde ausgesetzt.
"Es ist unglaublich, dass das Land Berlin damit auf 85 Millionen Euro gesicherte Bundesmittel verzichtet", erklärt dazu HU-Präsident Jürgen Mlynek.
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