Kreisverkehr statt Ampellösung
Eisenhutweg und Straße am Flugplatz/Süd für den Verkehr frei gegeben
Kurze Wege zwischen Wohn- und Arbeitsplatz sind und waren für viele der mehr als 1.000 Bewohner des Wohngebiets „Wohnen Am Landschaftspark“ ein wichtiges Entscheidungskriterium für ihr neues Zuhause. Sie alle können sich freuen: Seit diesem Sommer ist die Verbindung Eisenhutweg/Segelfliegerdamm für den Verkehr frei gegeben. Während die Bauarbeiten am S-Bahnhof Adlershof und die dortige Vollsperrung der Rudower Chaussee für viele Schlagzeilen sorgt, verlief der Ausbau eines Teilabschnitts des Eisenhutweges und des südlichen Abschnitts der Straße am Flugplatz fast unbemerkt. Dass der dortige Straßenausbau auch noch einem anderen Ziel dient, erfuhr „Adlershof Aktuell“ von der Projektleiterin des Bauvorhabens, Dörte Fritzsche von der Adlershof Projekt GmbH.
Adlershof Aktuell: Nicht nur die Anwohner des Wohngebiets „Wohnen Am Landschaftspark“ sind Nutznießer der neuen Straßen. Wer noch?
Dörte Fritzsche: Es profitieren alle Verkehrsteilnehmer, die in Richtung Stubenrauchstraße unterwegs sind oder von dort kommend zum Adlershofer Standort wollen. Auch für Autofahrer, die ins Stadtzentrum wollen, ist dies eine Alternative zur gesperrten Rudower Chaussee. Es gibt auf beiden Seiten nun Gehwege und für Radfahrer gesondert geführte Radwege. Die Beleuchtungsanlage wurde entsprechend der verbreiterten Straßenquerschnitte komplett erneuert.
Der Ausbau des Eisenhutwegs diente aber noch einem anderen Ziel. Welchem?
D.N.: Bereits im Herbst 2005 hatte die SITAC, eine britisch-indische Investorengruppe, ein rund 84.000 Quadratmeter großes Grundstück zwischen der Autobahn A113 und dem Eisenhutweg erworben. Nach den Vorstellungen des Investors sollen hier überwiegend kleinteilige Gewerbe- und Dienstleistungsflächen entstehen. Mit dem Straßenausbau einschließlich der Neuordnung der gesamten unterirdischen Ver- und Entsorgungsanlagen ist der Anschluss des Grundstücks an die öffentliche Infrastruktur gewährleistet. Die Baufeldfreimachung wird mit der Verlegung der Hochspannungsleitung, welche zurzeit mit Hochdruck läuft, abgeschlossen.
Ein Großteil der Eigenheime im Wohngebiet war bereits im Bau, andere standen schon. Wann begann das Bauvorhaben Straße am Flugplatz?
D.N. Schon 2001 mit dem Ausbau des nördlichen Abschnittes. Wir haben jetzt nur die letzten ca. 550 Meter erschlossen. Mit dem Abschluss des Umsteuerungsprozesses für das Entwicklungsgebiet Adlershof waren 2003 die planungsrechtlichen Voraussetzungen für den weiteren Ausbau der Straße am Flugplatz gegeben. Bei der Durchführung der Maßnahme gab es zeitliche und terminliche Zwangspunkte, um Konflikte mit den Anwohnern und den Erwerberfamilien im Wohngebiet zu vermeiden. Zum Beispiel haben wir die Verlegung der Schmutzwasserkanalisation vorgezogen. Beim Eisenhutweg war das leichter. Für das jetzt fertig gestellte ca. 600 Meter lange Teilstück haben wir zu Beginn der Bauarbeiten eine provisorische Baustraße übers Baufeld geführt, um Baufreiheit u. a. für die Verlegung einer Abwasserdruckleitung DN 1000 zu schaffen.
Gab es unvorhersehbare Verzögerungen im Bauablauf?
D.N. Da denke ich als Erstes an die Fledermäuse. Das Gelände war ja sehr naturbelassen. Als wir eine Reihe von Pappeln an der Straße am Flugplatz fällen wollten, wurden wir durch die nachtaktiven Tiere, die dort brüteten, gestoppt. Trotz unserer Ausnahmegenehmigung zum Fällen der Bäume im Sommer konnten wir so erst einen Monat später, nach Abschluss der Brutzeit, die Bäume entfernen. Aber nicht für jeden Baum, der dem Straßenbau so zu sagen im Weg steht, gibt es eine Fällgenehmigung. So galt es eine Sonderlösung für eine etwa 150jährige Eiche am Eisenhutweg zu finden. Hier haben wir die Geh- und Radwegbreite nicht nur reduziert, sondern den Geh- und Radweg zusätzlich verschwenkt.
Welche weiteren Straßenbaumaßnahmen stehen in der Wissenschaftsstadt gegenwärtig an?
Gerade haben wir mit dem Bau der Herrmann-Dorner-Allee, dem künftigen Hauptzubringer zur Autobahn A 113 begonnen. Die Fertigstellung ist für den Spätsommer 2008 avisiert.
Die Verbreiterung der Rudower Chaussee zwischen Wagner-Régeny-Straße und Adlergestell erfolgt im Zuge der Umbaumaßnahmen am S-Bahnhof. Mit vorbereitenden Maßnahmen wollen wir im nächsten Jahr beginnen. Den weiteren Ausbau des Eisenhutweges bis zur Stubenrauchstraße übernimmt der Bezirk.
Kontakt:
Dörte Fritzsche
Tel.: 6392-3913