Konzentration als Stärke
Wissenschaftskommission Berlin übergibt Senator Zöllner ihre Empfehlungen
Berlins Politik muss sich auf die Förderung exzellenter Wissenschaftsbereiche konzentrieren und neue Formen der Vernetzung von Forschung, Ausbildung und Produktentwicklung aktiv unterstützen. Die drei Berliner Entwicklungscluster Gesundheit, Medien-Kultur-Informationstechnologie und Verkehr nehmen dabei eine zentrale Stellung ein. Das sind Kernaussagen des Empfehlungskatalogs, den die unabhängige Wissenschaftskommission Berlin (BWK) dem Senator für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner, und der Öffentlichkeit am 18.4.2007 übergibt.
In den zurückliegenden 18 Monaten hat die BWK, in ihrer Unabhängigkeit und zugleich regionalen Verankerung ein deutschlandweit einmaliges Gremium, fünf Wissenschaftsbereiche Berlins eingehend analysiert. Auf über 200 Seiten werden dabei konkrete Chancen aufgezeigt und Entwicklungstrends formuliert. "Durch Konzentration hat Berlin die Chance, in ausgewählten Wissenschaftsbereichen international und dauerhaft der europäische Motor für Innovationen zu sein", betont Professor Reinhard Thümer, stellvertretender Vorsitzender der Kommission. "Vor allem hier besteht die große Chance, dass aus Wissen in Berlin Arbeitsplätze entstehen."
Detaillierte Empfehlungen der Kommission liegen zu den Bereichen "Lebenswissenschaften", "Logistik und Verkehr", "Kommunikation, Medien und Kultur", "Optische Wissenschaften und Mikrosystemtechnik" sowie zu einem Teil der "Geistes- und Sozialwissenschaften" vor. Unter Konzentration versteht die BWK nicht alleine die Fokussierung auf innovative Themenfelder, deren Profil starke Unternehmen genauso wie leistungsfähige Forschungseinrichtungen prägen.
Konzentration ist vielmehr auch räumlich zu verstehen, als eine Bündelung aller Kräfte auf die Entwicklung von Berlins "Orten des Wissens". Stadtteile wie Adlershof, Buch, Charlottenburg, Dahlem und Mitte belegen schon heute eindrucksvoll, wie um die Kerne von Hochschulen außeruniversitäre Spitzenforschung, neue Unternehmen und schließlich hochwertige Arbeitsplätze entstehen. Öffentlich finanzierte Wissenschaft zieht hier in besonderem Maße private Investitionen nach sich.
Je stärker die Wissenschaftseinrichtungen der Region sich mit innovativen Unternehmen zu einem synergetischen Verbund vernetzen, desto mehr gewinnen sie an Qualität, Anziehungskraft und internationaler Ausstrahlung. Hier knüpft die Wissenschaftskommission Berlin an und empfiehlt die Gründung eines Berliner Forums für transregionale Studien oder, angelehnt an die Idee des Weltwirtschaftsforums in Davos, ein Berlin World Cultural Forum zu etablieren.
Die zusammengefassten fünf Arbeitsgruppenberichte und die detaillierten Empfehlungen stehen unter www.wissenschaftskommission.de zum Download bereit. Der von der BWK ebenfalls erarbeitete Campuskatalog "Orte des Wissens" wird in Kürze von "Berlin Partner" online gestellt.
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