Kollaborative Innovation
Leading Digital – Austausch von Unternehmensvertretern und Start-ups in Adlershof
„Disruption“, das sind Innovationen und Technologien, die das Potenzial haben, ganze Branchen umzukrempeln. Die Automobil- und Automobilzulieferindustrie gilt unter Experten als eine der hiervon am stärksten beeinflussten Branchen. Die Veranstaltungsreihe „Leading digital: Disruption in der Automobilindustrie“ führte hochrangige Unternehmensvertreter und Start-ups in Deutschlands größtem Technologiepark zusammen.
Die Digitalisierung verändert die gesamte Geschäftslandschaft fundamental, auch die Wertschöpfungsketten des Automobilsektors. Deren Unternehmen suchen deshalb nach Vernetzung und kollaborativer Innovation. Die Veranstaltung „Leading digital“ der hy! GmbH brachte im Oktober 2015 Start-ups und Digitalexperten mit Führungskräften der Automobilindustrie im Adlershofer Zentrum für Photovoltaik und Erneuerbare Energien (ZPV) zusammen. Was auf den ersten Blick wie eine seltsame Kombination klang, entsprach aber genau der zugrunde liegenden Idee: Über Grenzen hinweg denken, Ideen austauschen, Interesse wecken und neue Möglichkeiten ausschöpfen.
Sieben Berliner Start-ups präsentierten ihre Produkte und Leistungen, die zwar nicht primär für die Automobilindustrie entwickelt worden waren, aber auch dort zum Einsatz kommen können, wie zum Beispiel der „digitale Bodyguard“ der Firma Virtenio. Er kann mit seinen Sensorwürfeln schwer zugängliche mobile Orte überwachen. Oder die „Kommunikationskuppel“ der ICE Gateway GmbH, die Straßenbeleuchtung energieeffizienter macht und mit intelligenten Zusatzkomponenten ausstattet.
Ob Wasserstoffgenerator, optische Messmethoden zur Oberflächenprüfung von Flugzeugtragflächen oder Cassantecs Prognosealgorithmen zur präzisen Wartungsvorhersage unter anderem für Radlager in ICE-Zügen: Immer wieder ging es angeregt um Methodentransfer, Kick-off-Projekte und mögliche Partnerschaften. Die Annäherung habe auch optisch funktioniert, schmunzelte Cassantec-Chef Moritz von Plate bei seiner Präsentation: „Die Start-ups tragen heute Anzug, die Vertreter der etablierten Unternehmer haben ihn im Schrank gelassen.“
„Wie es scheint, haben wir einen Nerv getroffen“, fasst Peter Strunk, Kommunikationschef der Adlershofer WISTA-MANAGEMENT GMBH, die Veranstaltung zusammen. „Das beiderseitige Interesse ist sehr groß. Das zeigen nicht nur der angeregte Dialog, sondern auch der lebhafte Austausch von Visitenkarten und die interessierten Nachfragen.“ Strunk fügt noch hinzu: „Wir haben viele kluge Köpfe in vielen klugen Unternehmen bei uns. Davon kann man sich schon bei einem Blick in unser Firmenverzeichnis überzeugen. Eine so gut aufbereitete Kompetenzdatenbank findet man selten.“
Von Rico Bigelmann für Adlershof Special