Kleinste Bauteile hochgenau positioniert
Der Berliner Technologieanbieter NAISS entwickelte dafür eine marktreife Automatisierungslösung
Einer der nach Firmenangaben weltweit ersten Automaten zur Handhabung von Diodenlaser-Barren ist jetzt von der Berliner NAISS GmbH entwickelt worden. Das äußerst sensibel und genau arbeitende Gerät wurde im Auftrag eines Mainzer Diodenlaser-Produzenten und mit dessen Unterstützung konstruiert und gebaut. Es ist in der Lage, die nur zehn Millimeter langen, 0,6 Millimeter breiten und 0,1 Millimeter hohen Lichtquellen neuester Bauart schonend aufzunehmen, unter einem Lasermikroskop zur Prüfung zu positionieren und danach positionsgenau abzulegen.
Der in Adlershof gefertigte Automat, der gemeinsam mit dem Mikroskop auf einem speziell gelagerten Arbeitstisch Platz findet, positioniert die Bauteile mit Hilfe eines hochauflösenden CCD-Kamerasystems auf tausendste Teile eines Millimeters genau. Die für Aufnahme und Ablage erforderlichen, winzigen Saugstempel, die noch deutlich kleiner als die Barren sind, bezieht NAISS von einem Partnerunternehmen. Die automatisierte Handhabungstechnik sowie die Software für deren komplexe Steuerungsfunktionen hat die Technologiefirma selbst entwickelt.
„Einen solchen Miniaturautomaten zu bauen, den es auf dem Markt so noch nicht gibt, das war für unser junges Unternehmen die absolute Herausforderung“, berichtet NAISS-Geschäftsführer Dr. Jörg Stephan. Nach seinen Worten werden die kleinen leistungsstarken Diodenlaser-Barren bislang bei der Prüfung manuell aufgenommen, bewegt und abgelegt. Weil aber diese modernen Bauelemente zunehmenden Qualitätsanforderungen unterliegen, sei eine Automatisierungslösung zur Qualitätskontrolle in der Fertigung erforderlich geworden.
„Die Effizienz dieses Arbeitsschrittes lässt sich damit deutlich verbessern, die Produktivität mindestens verdoppeln“, sagt Stephan. Jüngst hat sich der Auftraggeber und Partner aus Rheinland-Pfalz von der Funktionstüchtigkeit der in Berlin Adlershof gebauten Musteranlage überzeugt. NAISS wolle diese Technik nun weiter vermarkten, kündigt der Geschäftsführer an. „Denn der Handhabungsautomat ist im Bereich der Mikroelektronik überall dort einsetzbar, wo mit solchen oder ähnlichen Halbleitermaterialien umgegangen wird.“ Zudem solle die Anlage gemeinsam mit den Mainzern weiter optimiert werden. Dabei gehe es um ein Verfahren zur gleichfalls automatisierten, mikroskopischen Fehlererkennung.
Die vor fünf Jahren gegründete NAISS GmbH entwickelt und produziert u.a. neue modulare und zum Teil miniaturisierte Greifsysteme für verschiedene Industriebereiche, darunter den Automobilbau. Einen Namen als einziger deutscher Hersteller und Anbieter hat sich das junge Unternehmen mit der Fertigung so genannter Gefriergreifer gemacht, eine technologische Neuerung, die dort zum Einsatz kommt, wo herkömmliches Saug- oder Nadelgreifen nicht möglich ist. Zum Jahresende 2004 will die Gesellschaft außerdem mit der Vermarktung eines Greifer-Baukastens für biegeschlaffe und luftdurchlässige Bauteile und Materialien wie Textilien, Filze, Fliesen, Filter und Faserverbundkunststoffe beginnen. Die in ihrer Art bundesweit bislang einmalige Offerte besteht aus über 200 mechanischen, elektrischen und elektronischen Komponenten sowie erweiterungsfähigen Modulen einschließlich Greifer-Werkzeugen und Steuerungssoftware. Damit sollen sich Produktionsfirmen für ihre Zwecke maßgeschneiderte Greifer-Systeme und Automatisierungslösungen künftig kostenbewusst selbst montieren können.
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