Im Gespräch mit Alexander Ney
Der Manager der Internationalen Begegnungszentren der IGAFA unterstützt Wissenschaftler:innen aus aller Welt in Adlershof
Wer wäre geeigneter als Manager der Internationalen Begegnungszentren (IBZ) für Wissenschaftler:innen aus aller Welt, als jemand, der selbst viel herumgekommen ist und unterschiedlichste Arbeitsumgebungen kennengelernt hat? Alexander Ney hat nach einem Chinesisch- und Betriebswirtschaftsstudium bereits in London einen Supper Club geleitet, als Übersetzer, in mehreren Start-ups, bei der Lufthansa und als Fotograf gearbeitet. Heute ist er in seiner Tätigkeit bei der Initiativgemeinschaft der Außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Adlershof e. V. (IGAFA) angekommen, wie er selbst sagt.
Adlershof Journal: Was macht Ihre Arbeit als erster Kontakt für Gastwissenschaftler:innen in Berlin aus?
Alexander Ney: Ich schätze den Austausch mit Menschen unterschiedlichster Kulturen. Derzeit finden bei uns z. B. Wissenschaftler:innen aus Indien, China, dem Sudan, der Ukraine, Italien, Frankreich und aus Korea ein Zuhause auf Zeit. Oftmals geht es dabei nicht nur um die Organisation von Wohnraum, den wir mit den IBZ in Adlershof und Köpenick in erster Linie anbieten. Ich helfe auch bei der Vermittlung von Deutschkursen, Schulen, Internetanbietern oder auch bei der Beantragung eines Bankkontos. Das alles ist in Deutschland gar nicht so einfach. Kürzlich hatte ich Kontakt zu Berlins Wildtierexperten, weil ein Biber im Garten unseres Köpenicker Gästehauses ein wenig zu aktiv in der „Landschaftspflege“ ist. Es ist die Abwechslung, die ich mag.
Wie gelangen die Anfragen zu Ihnen?
Auf ganz unterschiedlichen Wegen. Wir haben zum Beispiel eine Anfragemaske auf unserer Webseite. Manchmal wenden sich unsere IGAFA-Mitgliedsinstitute für ihre Gastwissenschaftler:innen an uns, manchmal nehmen diese selbst Kontakt mit uns auf. Da unsere insgesamt 52 Wohnungen und Wohngemeinschaftszimmer in den Gästehäusern in Adlershof und Köpenick immer nahezu ausgelastet sind, vermitteln wir auch an andere Portale.
Die Begegnungshäuser sollen ein Ort zur Vernetzung sein, wie unterstützen Sie den Gedanken?
Durch die räumliche Nähe laufen sich unsere Bewohner:innen natürlich zwangsläufig über den Weg. Wir unterstützen den Vernetzungsgedanken außerdem durch verschiedenste Veranstaltungen, wie Grillfeste, Open-House-Tage oder Exkursionen durch den Technologiepark Adlershof. Wir waren auch schon gemeinsam bei einem Konzert in der Philharmonie. Weil ich selbst gerne Klettern gehe, könnte ich mir das auch gut als gemeinsames Event vorstellen.
Womit beschäftigen Sie sich, wenn Sie nicht in Adlershof sind?
Da gibt es vieles: Ich reise sehr gern, lerne gern Sprachen, ich koche und habe zum Beispiel in London einen Supper Club geleitet – das ist eine gute Verbindung von Kulinarik und Social Club. Ich lese und höre viel Musik. Außerdem mag ich es zu stricken und hier am liebsten komplizierte Muster. Seit einiger Zeit habe ich einen Garten, der ist gar nicht mal so klein, da gibt es viel zu tun. Und ich kreiere Bilder.
Was dürfen wir uns darunter vorstellen?
Seit ich denken kann, habe ich eine Kamera und fotografiere. Meine Leica begleitet mich täglich. Mein Vater hat mich zur Fotografie gebracht, wobei er eher der Techniker war. Mir geht es mehr um das Künstlerische, wenn ich Landschaften, Architektur oder Menschen vor der Linse habe. Der Technologiepark ist mit seinen Denkmälern der Luftfahrt zum Beispiel ein dankbarer Ort. Mein Traum wäre, Artist:innen einmal fotografisch im historischen Großen Windkanal zu inszenieren.
Peggy Mory für Adlershof Journal