Humboldt-Universität mit neuem Graduiertenkolleg
Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert optoelektronische Forschungen
Das neue Graduiertenkolleg "Grundlagen und Funktionalität von größen- und grenzflächenbestimmten Materialien: Spin- und Optoelektronik" wird unter dem Dach der "International Humboldt Graduate School on Structure, Function and Application of New Materials" eingerichtet werden. Damit sind derzeit insgesamt 16 Graduiertenkollegs an der HU angesiedelt. An weiteren sieben ist die Humboldt-Universität beteiligt. Sie behält damit bundesweit ihre Führungsposition im Bereich dieser DFG-geförderten Nachwuchsprogramme.
Die Hauptidee des neuen Graduiertenkollegs ist es zu erforschen, welchen Einfluss eine Dimensionsreduzierung auf magnetische und optische Eigenschaften neuer Materialien hat. Mit neuen Erkenntnissen über diesen Zusammenhang werden sich neue Anwendungsmöglichkeiten unter anderem in der Informationstechnologie eröffnen.
Moderne Informationsübertragung bedient sich in passenden halbleitenden Materialien vornehmlich der Ladung des Elektrons. Auf der anderen Seite basieren aktuelle Entwicklungen in der Informationsspeicherung auf dem Spinfreiheitsgrad des Elektrons in magnetischen Substanzen.
"Spintronik" hat sich als ein neues, außerordentlich viel versprechendes Feld der Halbleiterelektronik herauskristallisiert, das sowohl den Spin als auch die Ladung des Elektrons für bislang unerreichte Funktionalitäten benutzt. Das ultimative Bauelement der Zukunft wird nur noch mit einem einzelnen Elektron bzw. einem einzelnen Spin arbeiten. Das analoge Ziel, nämlich entsprechend nur noch mit einzelnen quasi-atomaren Zuständen in niedrigdimensionalen Systemen zu operieren, erklärt die intensiven Forschungen im Bereich der Optik bzw. der "Optoelektronik". Hier gilt es, ein hohes technologisches Potential zu nutzen, das, z.B. zur Realisierung von winzigen Lasern für Telekommunikation und Medizin führen könnte.
Das begleitende Studium der Kollegiaten wird im Rahmen eines interdisziplinären Lehrplanes erfolgen. Die enge Wechselwirkung von Universität, Forschungsinstituten und dem Wirtschaftsstandort Berlin-Adlershof bietet den bis zu 20 Stipendiaten ein besonders stimulierendes Arbeitsumfeld, nicht zuletzt wegen der aussichtsreichen beruflichen Perspektiven.
Informationen: Prof. Dr. Vlasta Bonacic-Koutecky, Sprecherin des Graduiertenkollegs,
Institut für Chemie der Humboldt-Universität zu Berlin
Telefon, Fax: (030) 2093-5579, -5590
E-Mail: vbk@chemie.hu-berlin.de
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Quelle: idw, idw-online.de/public/zeige_pm.html