Hochreine Kristalle für die Spitzenforschung
DESY und Leibniz-Institut für Kristallzüchtung unterschreiben Kooperationsvertrag / IKZ errichtet Außenstelle in Hamburg
DESY und das Leibniz-Institut für Kristallzüchtung (IKZ) werden in Zukunft noch enger zusammenarbeiten – im wahrsten Sinne des Wortes: das Berliner Leibniz-Institut wird auf dem Campus in Hamburg eine Außenstelle einrichten. Ende August haben die beiden Forschungszentren einen Kooperationsvertrag hierzu unterschrieben.
„Wir bringen so eine Vielzahl anwendungsorientierter Forschungsprojekte näher an die Forschungseinrichtungen bei DESY. Dies wird unsere wissenschaftliche Zusammenarbeit erheblich stimulieren und neue Forschungs- und Innovationsbereiche eröffnen“, so IKZ-Institutsdirektor Thomas Schröder.
Der Einsatz von maßgeschneiderten Kristallen ist in der Forschung mit Synchrotronstrahlungsquellen von großer Bedeutung. Sie sind Forschungsgegenstand, Vergleichsobjekt und Trägermaterial und werden in einer Vielzahl von Feldern eingesetzt. Die nun unterzeichnete Kooperationsvereinbarung wird die Forschung an verschiedenen Materialsystemen, z.B. für die Hochleistungselektronik, Informationstechnologie und alternative Energiequellen weiter vorantreiben. Dazu entwickeln Experten bei DESY und IKZ schon jetzt gemeinsam neuartige Messverfahren, mit denen die Materialien der Zukunft mit hoher Zeitauflösung und in Echtzeit untersucht werden. Auch für die geplante Lichtquelle PETRA IV, die extrem hohe Anforderungen an die Materialien und technischen Komponenten stellen wird, können IKZ-produzierte Silizium-Kristalle für Spiegel und Monochromatoren eingesetzt werden. Darüber hinaus spielt auch die gemeinsame Zusammenarbeit von IKZ und DESY mit der Industrie eine wichtige Rolle; unter anderem ist zum Beispiel die Gründung eines Startup für aktive Röntgenoptiken geplant.
„Wir freuen uns, die führenden Kristallexpert*innen vom IKZ bald direkt auf dem Campus zu haben“, sagt Helmut Dosch, Vorsitzender des DESY-Direktoriums. „Wir versprechen uns erhebliche Synergien von der dichteren räumlichen Anbindung, von der zum Beispiel unsere Expert*innen in Laserforschung und -entwicklung und das DESY Nanolab besonders profitieren werden.“
Das IKZ in Berlin-Adlershof ist ein internationales Kompetenz-Zentrum für Wissenschaft, Technologie, Service und Transfer im Bereich kristalliner Materialien. Das Forschungs- und Entwicklungs-Spektrum reicht dabei von Themen der Grundlagen- und Anwendungs-Forschung bis hin zu vorindustriellen Forschungsaufgaben. Das IKZ erarbeitet Innovationen in kristallinen Materialien durch seine Expertise in Anlagenbau, numerischer Simulation und Kristallzüchtung zur Erzielung kristalliner Materialien höchster Qualität und mit maßgeschneiderten Eigenschaften. Das Alleinstellungsmerkmal des Instituts ist die Forschung an Volumenkristallen. Diese Arbeiten werden begleitet durch Forschung und Entwicklung an Nanostrukturen und dünnen Filmen und eine starke theoretische und experimentelle Materialforschung.
Kontakt
Leibniz-Institut für Kristallzüchtung (IKZ)
Max-Born-Straße 2, 12489 Berlin
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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 30 6392 3263
E-Mail: stefanie.grueber(at)ikz-berlin.de
www.ikz-berlin.de
Pressemitteilung IKZ vom 1.09.2020