Gut verzahnt
Kapp Niles, Maschinenbauunternehmen in Marzahn, freut sich auf Neuansiedlungen im CleanTech Business Park
Der CleanTech Business Park Marzahn (CBP) ist ein junges Pflänzchen, das erst zu gedeihen beginnt. Doch der Boden ist fruchtbar. Nicht nur weil hier saubere Zukunftstechnologien entstehen, sondern auch weil es interessante Unternehmen in der Nachbarschaft gibt, die dem CBP zum Erfolg verhelfen können – und dabei selbst vom Know-how der Neuansiedlungen profitieren dürften. Unternehmen wie der Hidden Champion Kapp Niles aus Coburg. Der mittelständische Maschinenbauer unterstützt von Marzahn aus unter anderem Windradbauer mit hochpräzisen Großverzahnungsschleifmaschinen für die Fertigung von Getriebekomponenten bei der Energiewende.
Die wenigsten werden den Namen schon einmal gehört haben, doch die Firma zählt zu den heimlichen Marktführern, wenn es um spezielle Schleifmaschinen für die Verzahnungsbearbeitung und die dazugehörigen Werkzeuge geht: Kapp Niles. Das Coburger Familienunternehmen beschäftigt weltweit etwa 1.000 Mitarbeitende – davon etwa 140 in unmittelbarer Nachbarschaft zum CleanTech Business Park Marzahn. Das passt, denn neben nahezu allen Automobilherstellern samt Getriebezulieferern, Schiffsbau- und Bergbauunternehmen sowie einigen aus der Luft- und Raumfahrt zählen auch viele Firmen aus dem Greentech-Bereich und der Energieerzeugung zu den Kunden von Kapp Niles. Kein Wunder: Denn das 1953 gegründete inhabergeführte Maschinenbauunternehmen geht mit der Zeit und ermöglicht seinen Kunden, innovativ zu sein.
Was wünscht sich die fränkische Firma von ihren neuen Nachbarn im CBP? „Sie sollten zu unserer Branche passen und auch innovativ unterwegs sein“, sagt Michael Konrad, Einkaufsleiter der Kapp Niles Unternehmensgruppe. „Weiterhin sollten sie ein großes Kooperationsinteresse besitzen, was die Thematiken Ausbildung, Weiterbildung und auch das Vorantreiben verbesserter Infrastruktur betrifft.“ Denn das diene der eigenen, aber auch der Weiterentwicklung des gesamten Standortes. Konrad verspricht sich einige Synergieeffekte, vor allem rund um Kooperationen in unterschiedlichen Konstellationen: „Diese können zum Beispiel bei Zulieferungen, bei der Beschäftigtenakquirierung und -weiterbildung, diversen Dienstleistungen und der Verbesserung der Infrastruktur in und um den CBP entstehen“, erläutert Konrad.
Und wie können neue Firmen von dem Know-how des Maschinenbauers, dessen Umsatz im dreistelligen Millionenbereich liegt, profitieren? „Unser Unternehmen liefert seine Produkte weltweit in alle Märkte. Wir haben demnach eine hohe Kompetenz in Bezug auf Export“, sagt Konrad. „Wir können Tipps bei der Ansiedlung geben und im bestimmten Maße auch Märkte öffnen.“
Konrad blickt für die Berliner Dependance von Kapp Niles, deren Wurzeln bereits im Jahr 1898 in Berlin-Oberschöneweide in der Wilhelminenhofstraße lagen, und die dortigen neuen Nachbarn optimistisch in die Zukunft: „Der Standort hat Potenzial. Die Neuansiedlungen sollen der Industrie dienen. Es besteht eine gute Vernetzung, etwa durch den Marzahn-Hellersdorfer Wirtschaftskreis und der engagierten Wirtschaftsförderung vor Ort.“
Von Chris Löwer für Potenzial – Das WISTA-Magazin