Grünes Licht für Adlershofs neues Wohnquartier "Wohnen am Campus"
„Überall dort, wo Menschen arbeiten, entsteht auch ein Bedarf an Wohnangeboten.“ Ute Hübener fasst zusammen, was sie in ihrer Arbeit als Vertriebsleiterin der Adlershof Projekt GmbH immer wieder erfährt: dass viele Menschen, die in Adlershof arbeiten, hier auch wohnen möchten.
„Mit ‚Wohnen am Campus‘ schaffen wir jetzt in Adlershof ein zweites Wohnquartier“, ergänzt ihr Kollege Christof Hamm, der das Projekt leitet. Auf einem 14 Hektar großen Areal, das nördlich an den Campus der Humboldt-Universität angrenzt, sollen rund 700 neue Wohneinheiten entstehen. Den Auftakt sollen sechs Passivhäuser nach Entwürfen des Berliner Bauingenieurs Frank Müller bilden.
Geplant wird ebenfalls ein Studentendorf. Die dafür vorgesehene Baufläche wurde im August ausgeschrieben. Die potenziellen Bewohner des neuen Quartiers beschreibt Hübener so: „Wir denken an Beschäftigte der Adlershofer Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen, an Mitarbeiter des Flughafens oder an Menschen, die viel pendeln und auf kurze Wege zur Autobahn und zum Flughafen angewiesen sind und dabei die Vorzüge von Berlins grünstem Bezirk genießen möchten.
Und natürlich an all die, die vorausschauend denken und ökologisch wohnen möchten. Denn auf Ökologie und Nachhaltigkeit wird in Adlershof Wert gelegt.“ Ein weiterer Aspekt ist laut Hamm, dass „wir unterschiedlichen Wohnbedürfnissen gerecht werden wollen und darauf achten, dass nicht nur Wohneigentum, sondern auch ein gutes Angebot an Mietwohnungen entsteht.“ Um dem innovativen Charakter des Standorts Adlershof gerecht zu werden, sollen Konzepte der Energieeffizienz und des gemeinschaftlichen Wohnens umgesetzt werden: „Passivhäuser, Geothermie, Nutzung von Fernwärme und regenerativen Energien, generationenübergreifendes Wohnen und Barrierefreiheit sind nur einige Stichwörter“, sagt Hübener. „Wir diskutieren auch über E-Mobility und ob zum Beispiel Tanksäulen für Elektroautos entlang der öffentlichen Straßen aufgestellt werden können.“
Eine wohngerechte Infrastruktur ist in der Nähe vorhanden. Kitas, ein Einkaufszentrum, zwei Ärztehäuser, Cafés, Restaurants und der S-Bahnhof Adlershof sind zu Fuß erreichbar. Ab Ende 2011 wird auch die Straßenbahn zum Wohngebiet führen. Wertvoller Baumbestand soll übrigens weitgehend erhalten bleiben: So etwa wird in ein vorhandenes Birkenwäldchen ein Spielplatz integriert. Darüber hinaus entstehen neue Grünflächen. Für Freizeitaktivitäten bietet sich der der nahe gelegene Landschaftspark mit seinen Themengärten an. Die Grundstücke sollen an Baugruppen und Projektentwickler veräußert werden, die dort Mehrfamilienhäuser oder städtische Reihenhäuser errichten.
Mit dem Konzept Baugruppe hat Hamm gute Erfahrungen gemacht: „Dieses Modell, das große Gestaltungsmöglichkeiten und auch Kostenvorteile bietet, scheint dem Denken der Menschen am Standort entgegenzukommen.“ Auch die Passivhäuser von Frank Müller sollen mit einer Baugruppe realisiert werden. Ein Bebauungsplan für das Wohngebiet wird aktuell aufgestellt. Frühester Termin für den Baubeginn könnte der Sommer 2011 sein.
von Babara Woithe